Rommerskirchen Bundesstraße 477n wird früher gebaut

Rommerskirchen · Die wichtigste Bedingung für den Bau der Bundesstraße 477n ist erfüllt. Mit der Einstufung im "vordringlichen Bedarf" kann die auf Eis liegende Planung nun fortgeführt und zügiger abgeschlossen werden. Mertens: "Sensationeller Erfolg."

Die geplante Umgehungsstraße B 477 n hat die wohl gefährlichste Klippe umschifft: Im überarbeiteten Entwurf des Bundesverkehrswegeplans ist sie in den "vordringlichen Bedarf" heraufgestuft worden. Das ist die absolute Vorbedingung dafür, dass das Langzeit-Projekt B 477n innerhalb eines überschaubaren Rahmens realisiert werden kann. Nachdem die Trasse noch im Frühjahr lediglich im "weiteren Bedarf" rangierte, wäre ihr Bau frühestens ab 2030 wieder eine realistische Perspektive geworden.

Den aktuellen Entwurf wird die Bundesregierung aller Voraussicht nach Anfang August beschließen, woran sich das Gesetzgebungsverfahren im Bundestag anschließt. Dass die genannte Neubaumaßnahme nun als "vordringlich" im neuen Entwurf des Plans vorgesehen ist, freut auch Hermann Gröhe (CDU), der auch die Gemeinde als direkt gewählter Bundestagsabgeordneter vertritt: "Das tägliche Verkehrsaufkommen auf der B 477 ist hoch und stellt daher eine ganz erhebliche Belastung gerade für die Bürgerinnen und Bürger in Rommerskirchen dar." Der Bundesgesundheitsminister hat sich selbst für das jetzige (Zwischen-)Ergebnis engagiert: "Dafür habe ich mich bereits im April in einem Schreiben an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt eingesetzt, mit dem ich zudem auch eingehend persönlich über die aktuelle Verkehrssituation in Rommerskirchen gesprochen habe", so Gröhe weiter. Die Neubaumaßnahme an der B 477 soll zudem nicht nur eine spürbare Entlastung für Rommerskirchen bringen. Gröhe zufolge ist das Vorhaben überdies für den Straßenverkehr im gesamten Rhein-Kreis Neuss und über dessen Grenzen hinaus von erheblicher Bedeutung. Das alleinige Copyright mag der SPD-Bundestagsabgeordnete Udo Schiefner dem Koalitionspartner indes nicht zusprechen. Schiefner, der bei einem Bürgergespräch vor wenigen Wochen angekündigt hatte, dass die SPD im Bundestag Druck für die Höherstufung der B 477n machen wolle, freut sich, "dass unser gemeinsamer Einsatz somit zum Erfolg führte". Auch Bürgermeister Martin Mertens betont diesen Aspekt, der den "sensationellen Erfolg" ermöglicht habe. Gemeinsam mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hatte der Bürgermeister im März in einem Brief an Hermann Gröhe die Bedeutung des Projekts geschildert. Eine einstimmige Ratsresolution und Gespräche des Landtagsabgeordneten Rainer Thiel (SPD) hätten ebenfalls geholfen, so Mertens, der von "einem großartigen Tag für Rommerskirchen" spricht. Die geplante Trasse soll von der bisherigen B 477 vor Anstel in Höhe der dortigen Kläranlage verschwenken und hinter dem Bahndamm verlaufen. Umgangen werden Anstel, Frixheim und Butzheim ebenso wie Eckum und ein Teil Rommerskirchens. Anschließen soll die Trasse in Höhe der Aral-Tankstelle am Ortsausgang an die B 59n.

Auf Druck der Bürgerinitiative "Pro Natur und Heimat" wurde der ursprüngliche Abstand zum Bahndamm und der dahinter liegenden Wohnbebauung vergrößert.

(NGZ)
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