Rommerskirchen Campieren im Rathaus für ein Grundstück

Rommerskirchen · Verkauf von 44 "Steinbrink"-Grundstücken beginnt heute. Bürger stehen seit Donnerstag an.

 Auf Matratzen und Stühlen übernachten zurzeit Bürger im Rathaus, um heute die ersten Grundstücke zu ergattern.

Auf Matratzen und Stühlen übernachten zurzeit Bürger im Rathaus, um heute die ersten Grundstücke zu ergattern.

Foto: Ati

Den Bürgermeister freut der Andrang im Rathaus grundsätzlich schon, er sieht aber auch die Anstrengungen, die die Bürger unternehmen, um ihr Wunschgrundstück zu erhalten: "Bereits seit Donnerstag Abend übernachten einige auf dem Rathausflur", beschreibt Martin Mertens. Zwei Tage seien schon vorgekommen, aber fünf bisher noch nicht. So sitzt seit gestern um 7.50 Uhr Mariola Wegener auf einem mitgebrachten Klappstuhl im Rathaus-Flur in der zweiten Etage vor dem Raum 2.05: "Ich stelle mich hier für meine Kinder an, sie wollen gern in Rommerskirchen wohnen bleiben und suchen ein Haus." Sie hat eine Ablösung organisiert, muss nicht selbst bis heute warten.

Dort startet heute um 8 Uhr der Verkauf von 44 Grundstücken des Neubaugebietes "Steinbrink" für Einheimische. Interessierte außerhalb von Rommerskirchen müssen sich bis 25. Oktober um 8 Uhr gedulden. "Schön, dass Wohnen in Rommerskirchen so beliebt ist, die Einwohnerzahl wächst im Jahr um acht Prozent", kommentiert Mertens die große Zahl. "Allerdings ist das lange Campieren schon anstrengend für die Bürger", weist er auf die ungewöhnliche Dauer hin, die einige Bürger im Rathaus bleiben, um an die begehrtesten Grundstücke des Wohnbaugebietes zu kommen.

Gestern Mittag besuchte Mertens die 17 Kaufwilligen und sagte ihnen zu, dass die Gemeinde ein Eröffnungsfest für das neue Wohngebiet ausrichten werde. Außerdem stellte er in Aussicht, bei weiteren Verkaufsstarts für Neubaugebiete eventuell etwas zu verbessern: "Vielleicht wäre eine Turnhalle geeigneter, um die Übernachtung angenehmer zu gestalten." Eine Änderung der Vergabepraxis sehe er zurzeit nicht: "Ein Losverfahren empfände ich als ungerecht, Nummernziehen würde das Problem nicht ändern, nur verlagern", weist Mertens darauf hin, dass es dann vor der Ausgabe zu Wartezeiten käme.

(cw-)
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