Rommerskirchen Das "Bächle" soll wieder Wasser führen

Rommerskirchen · Das zur 1000-Jahrfeier Butzheims 1987/1988 entstandene "Bächle" wird saniert. Gepflegt wird es von der Bruderschaft.

 Freuen sich darüber, dass das 60 Meter lange "Bächle" bald wieder als solches zu erkennen sein wird: Harry Marquardt (li.) vom Vorstand der St.-Sebastinaus-Bruderschaft und Peter Emunds, ehemaliger Bürgermeister.

Freuen sich darüber, dass das 60 Meter lange "Bächle" bald wieder als solches zu erkennen sein wird: Harry Marquardt (li.) vom Vorstand der St.-Sebastinaus-Bruderschaft und Peter Emunds, ehemaliger Bürgermeister.

Foto: Linda Hammer

Auch wenn es in Nettesheim liegt, ist das "Bächle" neben der Begegnungsstätte Alte Schule eine besonders markante Erinnerung an die 1000-Jahrfeier Butzheims, die von 1987 bis 1988 dauerte. Auf einer Länge von 60 Metern hatte der Neusser Bildhauer Anatol den unterirdisch durchs Dorf fließenden Gillbach künstlerisch wieder an die Oberfläche geholt und seinen Lauf mit Steinen eingefasst. Hinzu kamen neun von Anatol bearbeitete Findlinge.

Der Rat hat jetzt einstimmig beschlossen, dem Kunstwerk neuen Glanz zu verleihen und es wieder in Schuss zu bringen. "Das Bächle hat damals 40 000 Mark gekostet", sagt der frühere Bürgermeister und Gemeindedirektor Peter Emunds. Er war damals CDU-Fraktionschef und Ortsvorsteher von Nettesheim-Butzheim sowie Kreistagsabgeordneter, und als solcher hatte er das Seine getan, Butzheim über die Gemeindegrenzen hinaus in ein gebührendes Licht zu rücken. Gesponsert hatte das Kunstwerk Anatols die damalige Kreissparkasse Grevenbroich. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts sorgte der Gillbach in Nettesheim und Butzheim für die Frischwasserzufuhr. Fließendes Wasser im Haus gab es erst nach dem 1913 abgeschlossenen Bau des Wasserwerks in Vanikum. "Der Gillbach ist 1932/1933 im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für die Dorfbevölkerung unterirdisch verlegt worden", sagt der in der Lokalhistorie bewanderte, frühere Kommunalpolitiker. Eben jenen früheren Verlauf durch den Ort soll das "Bächle" Anatols widerspiegeln.

Im vergangenen Vierteljahrhundert hat es immer mal wieder Schwierigkeiten mit dem "Bächle" gegeben, zuletzt sprach auch die Verwaltung davon, dass es immer mehr verwahrlose. Insbesondere das permanente Verstopfen des Abflusses sorgte dafür, dass das "Bächle" zuweilen monatelang kein Wasser führte. Auch das in den alten Fugen auftretende Unkraut sorgte für massive Probleme. "Wir reinigen das ,Bächle' mindestens drei Mal im Jahr", sagt Harry Marquardt vom Vorstand der St.-Sebastianus-Bruderschaft Nettesheim-Butzheim. Hans Nolden, Artilleriechef, Platzwart und "Mädchen für alles" bei der Bruderschaft, ist seit Jahr und Tag auch bei der Pflege des "Bächle" federführend. Vor dem Schützenfest, vor Fronleichnam und bei der Aktion "Fit für den Frühling" bringen die Brauchtumshüter das "Bächle" in Schuss, so gut es eben geht. Wobei es künftig halt noch besser gehen soll, wie der Rat jetzt entschieden hat. Unter anderem sollen die für Unkrautbefall besonders anfälligen Steine durch solche aus Kunststoff ersetzt werden, erzählt Harry Marquardt, der als Mitglied der SPD-Fraktion an dem Ratsbeschluss beteiligt war. Zudem soll gewährleistet werden, "dass das ,Bächle' läuft, so lange auch die Pumpe läuft", sagt Marquardt. Konkret heißt dies, dass es im Frühjahr und Sommer in jedem Fall Wasser führen soll. Die Fugensanierung ist für 2015 geplant und soll maximal 8000 Euro kosten. Die Bruderschaft hat sich bereiterklärt, weiterhin die Pflege zu übernehmen und insbesondere den Wasserabfluss zu prüfen.

(S.M.)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort