Rommerskirchen Der Bahnhofsumbau ist nun offiziell beendet

Rommerskirchen · NRW-Bahnchef Werner Lübberink stellte gestern für die Zeit ab 2020 weitere Verbesserungen für den Eckumer Bahnhof in Aussicht.

Mit der offiziellen Inbetriebnahme des zu den Gleisen führenden Aufzugs ist der barrierefreie Umbau des Bahnhofs seit gestern Nachmittag endgültig abgeschlossen. Bürgermeister Martin Mertens konnte hierzu neben Werner Lübberink, dem NRW-Chef der Deutschen Bahn, auch Kai Rossmann, Bahnhofsmanager in Köln und Bonn, willkommen heißen. Neben dem stellvertretenden Landrat Horst Fischer war auch der bis 2014 amtierende Bürgermeister Albert Glöckner mit von der Partie, der das von Mertens als "historisch" gewertete Projekt zu Beginn des Jahrtausends initiiert hatte. "Endlich können all diejenigen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, den Bahnsteig ohne die Überwindung zahlreicher Stufen erreichen", sagte der Bürgermeister.

Dass mit dem gestrigen Schlusspunkt weitere Verbesserungen keineswegs ausgeschlossen sind, machte Werner Lübberink deutlich: Neben der Beleuchtung und einer gründlichen Erneuerung der Unterführung sollen im Rahmen des von ihm schon seit längerem propagierten "Wiederaufbaus West" auch die Bahnsteige auf eine Höhe von 76 Zentimeter angehoben werden. Überlegt wird nach Lübberinks Worten zudem, die Verbindung nach Grevenbroich hin zum 21-minütigen S-Bahn-Takt zu verbessern.

Werner Lübberink und Kai Rossmann halten die Umsetzung dieser Maßnahmen ab 2020 für realistisch. Dass es in den nächsten Jahrzehnten ähnlich große Umbauprojekte geben könnte wie seit dem Frühjahr 2014, ist für Lübberink eher unwahrscheinlich.

Versuche, den einst wenig schmeichelhaft als "Western-Bahnhof" charakterisierten Haltepunkt umzubauen, gab es schon seit den 1970-er Jahren. Erfolg war ihnen jahrzehntelang nicht beschieden, wenngleich es durch die Vermittlung des damaligen Bundestagsabgeordneten Willy Wimmer (CDU) gelang, erste Gesprächskontakte zur Bahn herzustellen. Ergebnisse waren gleichwohl nicht zu verzeichnen. Ein Grund: Die Bahn war lange nicht willens, den Mietvertrag für den einst auf dem Gelände ansässigen Schrotthandel zu kündigen. Als der damalige Bundestagsabgeordnete Kurt Bodewig (SPD) Anfang des Jahrtausends erst Staatssekretär und dann Bundesverkehrsminister wurde, keimte erneut Hoffnung auf. In einer mehrtägigen Planwerkstatt wurde ein ambitioniertes Umbaukonzept entwickelt, das gleichwohl erneut für fast ein Jahrzehnt in der Schublade verschwand.

Den eigentlichen Durchbruch gab es erst Ende 2010, als die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG) das Bahnhofsgelände in Eckum ebenso wie das in Oekoven und dem Strategischen Bahndamm der Gemeinde für einen symbolischen Kaufpreis überließ. "Eine historische Entscheidung, die in der Geschichte der Gemeinde ihren Platz haben wird", sagte Albert Glöckner damals im Rat. Auch wenn das Konzept von 2001 nicht in vollem Umfang verwirklicht werden konnte, basiert die realisierte Neugestaltung zu großen Teilen auf den damaligen Plänen, wie Baudezernent Hans-Josef Schneider sagt.

(NGZ)
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