Rommerskirchen Deutsche Meisterschaft in der Gemeinde

Rommerskirchen · Die Muaythai-Boxer, deren Sportart gerade vom Internationalen Olympischen Komitee als künftig olympisch anerkannt worden ist, ermitteln ihre Besten in der Republik an diesem Samstag in der Mehrzweckhalle Rommerskirchen.

Rommerskirchen: Deutsche Meisterschaft in der Gemeinde
Foto: Tinter Anja

In der Mehrzweckhalle am Nettesheimer Weg wird übermorgen Sportgeschichte geschrieben. Denn am Samstag, 4. März, wird die eher beschauliche Sportstätte zum Schauplatz der ersten Deutschen Meisterschaften (im Sport), die in der Gemeinde ausgetragen werden. Die Muaythai-Boxer ermitteln dann ihre Besten auf Bundesebene. Mehr als 230 Sportler aus ganz Deutschland und mehr als 20 Sponsoren werden erwartet. Die bisher zumindest in der Bundesrepublik noch ein Exotendasein fristende Randsportart hat am 6. Dezember 2016 eine gewaltige Aufwertung erfahren. Da hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) in seiner Sitzung in Lausanne Muaythai als künftig olympisch anerkannt.

Umso größer ist die Begeisterung bei Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens, der am Samstag auch selbst bei den Wettbewerben vorbeischauen will. "Es macht uns sehr stolz, dass die Deutschen Meisterschaften zu uns kommen", sagt der Verwaltungschef. Ganz abwegig war das freilich nicht. Denn die Gemeinde ist seit Jahrzehnten eine Hochburg des Muaythai, vor allem dank des 1977 gegründeten Vereins Bujin Gym, der an der Venloer Straße beheimatet ist. Bundestrainer Detlef Türnau hat ihn zum Bundesleistungszentrum und Deutschen Trainingsstützpunkt ausgebaut. Mit großem Erfolg: Neun Weltmeister und 13 Europameister gingen bereits aus dem Club hervor, aktuell gehört zum Beispiel Jakob Styben zur Weltspitze. Die deutsche Nationalmannschaft, die sich in Rommerskirchen vorbereitet hatte, holte im vergangenen Herbst bei den Muaythai-Europameisterschaften in Kroatien vier Silbermedaillen.

Einer, der sich besonders auf das Großereignis in der Gemeinde freut, ist Gregor Küpper. Der Rechtsamtsleiter im Rommerskirchener Rathaus hat die Sportart selbst betrieben. "Muaythai ist eine traditionelle Kampfsportart, die stark mit der thailändischen Kultur verflochten ist", erklärt Küpper. Folglich gehört auch ein traditioneller Tanz, "eine Art Meditation", wie Küpper es beschreibt, am Samstag zum Programm bei den "Deutschen" dazu. Es handelt sich um den sogenannten Wai Cru Contest der Jugendlichen im Alter von zehn bis 17 Jahren (10 bis 11 Uhr).

Der Tag in der Mehrzweckhalle beginnt um 8 Uhr mit dem Wiegen der Athleten. Die eigentlichen Wettkämpfe in den einzelnen Klassen - Jugend und Senioren - laufen ab 11.30 Uhr. Das Ende der Meisterschaften kann nicht genau vorhergesagt werden, da es vom Verlauf der Kämpfe abhängig ist. Laut Veranstalter ist aber damit zu rechnen, dass am Samstag bis in die späten Abendstunden in der Mehrzweckhalle gefightet wird.

Der erste Sekretär des Thai Konsultes Essen wird mit einer Delegation zugegen sein. Dem Muaythai-Weltverband I.F.M.A. gehören weltweit derzeit rund 130 Länder an. Der Zulauf sei stark, urteilt Gregor Küpper.

(NGZ)
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