Rommerskirchen Drei Euro pro Einsatz für Feuerwehrleute

Rommerskirchen · Um das Engagement der Ehrenamtlichen besser zu würdigen, soll es ab 2015 einen Obolus für jeden Einsatz geben.

 Die Einsätze der Rommerskirchener Feuerwehr (hier bei einem Lagerhallenbrand in Vanikum) sind oft gefährlich und anstrengend. Die Gemeinde will die Einsatzbereitschaft künftig besser honorieren.

Die Einsätze der Rommerskirchener Feuerwehr (hier bei einem Lagerhallenbrand in Vanikum) sind oft gefährlich und anstrengend. Die Gemeinde will die Einsatzbereitschaft künftig besser honorieren.

Foto: DIETER STANIEK

Bei Orden und Ehrenzeichen ist Kreisbrandmeister Norbert Lange nach eigenen Worten eher zurückhaltend. Die Wertschätzung, die Politiker für die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute oft in Worten bekundeten, sollte besser in konkreten Taten Ausdruck finden, meinte der Kreisbrandmeister jetzt beim Feuerwehrehrenabend der Gemeinde im Frixheimer Schützenhaus. Die Gemeinde Rommerskirchen hat hier schon das eine oder andere getan und will im Rahmen ihrer Möglichkeiten damit fortfahren, wie Bürgermeister Martin Mertens ankündigte. Ab kommendem Jahr soll es Mertens zufolge eine Entschädigung für an Einsätzen beteiligte Feuerwehrleute geben.

Im Gespräch sind mit Blick auf die anstehenden Etatberatungen drei Euro. "Es muss jeder selbst entscheiden, ob er sich das Geld auszahlen lässt oder ob es in die Kasse des Löschzugs kommt", kommentierte der Rommerskirchener Löschzugführer Michael Bonaventura die in Aussicht gestellte Entschädigung. Zugunsten ihrer Feuerwehrleute hat die Gemeinde dem Bürgermeister zufolge eine Zusatzversicherung abgeschlossen, die auch von Herzinfarkt oder Gehirnschlag betroffenen Feuerwehrleuten Leistungen gewährt. Freien Eintritt im Rommerskirchener Sonnenbad haben die Florianer schon seit einigen Jahren, bei Stellenausschreibungen der Gemeinde gibt es Bonus-Punkte, wenn Bewerber Mitglieder der Feuerwehr sind. Nachdem 2014 zwei neue Mannschaftstransporter und Rettungsgerät für die Löschzüge in Rommerskirchen und Evinghoven angeschafft wurden, soll es demnächst auch neue, digitalisierte Feuerwehrausweise geben. All dies kann jedoch strukturelle Probleme nicht lösen, die drängender werden. "Wir sind in einer Zeit angekommen, in der wir die Freiwillige Feuerwehr in Frage stellen müssen", sagte Norbert Lange provokativ. Ein Problem aller Freiwilligen Feuerwehren ist die Tagesverfügbarkeit: Oft stehen tagsüber nur wenige Mitglieder für Einsätze bereit, wobei Arbeitgeber zunehmend unwilliger sind, Mitarbeiter für den Feuerwehrdienst freizustellen. In Rommerskirchen kommt hinzu, dass nur sechs Angehörige der insgesamt 128 Aktive zählenden Feuerwehr in der Gemeinde selbst tätig sind, wie Feuerwehrchef Thorsten Nießen sagte. "Angst und bange" könne einem bei dieser Zahl werden, meinte Norbert Lange, dem zufolge "zehn Funktionen im Tagesbereich Standard sind". Lange zeigte sich aber überzeugt, dass es gelingen werden, "diese schwierige Aufgabe innovativ mit Rat und Verwaltung zu stemmen".

Die sind mit der Erstellung des neuen Brandschutzbedarfsplans beschäftigt. Seit Sommer laufen die Beratungen, an denen federführend ein bundesweit bekannter Feuerwehrmann teilnimmt: Als externen Berater konnte die Gemeinde Stephan Neuhoff gewinnen, der fast 25 Jahre lang Chef der Kölner Feuerwehr war. Im Brandschutzbedarfsplan, der fünf Jahre gelten soll, wird unter anderem der Investitionsbedarf für die Feuerwehr festgelegt. Mertens rechnet damit, dass der Rat den Plan bis Mitte 2015 verabschieden kann.

(S.M.)
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