Rommerskirchen Eckumer Kulturcafé steht vor 25. Saison

Rommerskirchen · Seit 1991 gastierte fast die gesamte deutsche Kabarett-Elite in Eckum. Das ist Thomas Spitzer, Hilmar Konrad und Walter Grubert zu verdanken.

 Das ist das Team, das die deutschen Kabarett-Spitzen nach Eckum holt: (v.l.) Walter Gruber, Thomas Spitzer und Hilmar Konrad.

Das ist das Team, das die deutschen Kabarett-Spitzen nach Eckum holt: (v.l.) Walter Gruber, Thomas Spitzer und Hilmar Konrad.

Foto: Linda HAmmer

Alles begann 1990 mit einem Auftritt von Peter Rumpel. Der frühere Pfarrer und inzwischen wieder aktive Kabarettist gastierte damals vor einem eher spärlich besetzen evangelischen Gemeindesaal, was die Organisatoren gehörig wurmte. Pfarrer Thomas Spitzer und Walter Grubert mochten nicht glauben, dass es in Rommerskirchen kein Publikum fürs Kabarett gäbe und machten gemeinsam mit Axel Bellinger die Probe aufs Exempel: 1991 ging das Kulturcafé mit gleich vier jährlichen Kabarettabenden an den Start und diesmal blieben die Besucher nicht aus.

Schon nach nur zwei Jahren wurde angesichts der rundweg positiven Resonanz aufgestockt: Seither treten im evangelischen Gemeindezentrum alljährlich fünf Kabarettisten auf. 2015 steht nach genau 124 Kabarettabenden die mittlerweile 25. Saison ins Haus. Sein Silberjubiläum wird das Kulturcafé jedoch erst 2016 feiern. Dann soll es ein Wiedersehen mit Felix Janosa geben, wie Walter Grubert verrät: Janosa war im März 1991 der erste Künstler im Kulturcafé und kehrte 2011 zur 20-Jahrfeier noch einmal nach Eckum zurück. Als Jazz-Musiker, der er auch ist, musste er in diesem Jahr beim "Frixheimer Sommer" kurzfristig absagen.

Walter Grubert ist von Beginn an für die Programmgestaltung zuständig, wobei es ihm gelungen ist, in den vergangenen 24 Jahren die Elite des deutschen Kabaretts nach Eckum zu holen. Die inzwischen verstorbenen Hanns Dieter Hüsch und Matthias Beltz traten ebenso im Kulturcafé auf wie Jürgen Becker, Gaby Köster, Wilfried Schmickler, Matthias Deutschmann, Henning Venske oder Rüdiger Hoffmann. Auch die beiden ZDF-"Anstaltsleiter" Max Uthoff und Claus von Wagner (letzerer sogar zwei Mal) waren schon in Eckum zu sehen. Alleiniger Spitzenreiter ist inzwischen Manes Meckenstock, der im November bereits zum vierten Mal im Kulturcafé auftrat, während Volker Pispers es auf drei Gastspiele brachte. "Volker Pispers ist heute nicht mehr zu bekommen", verweist Thomas Spitzer auf die Grenzen, die dem Kulturcafé nun einmal gesetzt sind.

Mit 130 oder etwas mehr Besuchern ist der Gemeindesaal voll besetzt, während Pispers und andere Größen des (politischen) Kabaretts nahezu ausschließlich in größeren Sälen auftreten. Dass es ungeachtet dessen Jahr für Jahr zu einer qualitativ hochwertigen Besetzung kommt, ist Spitzer zufolge "dem genialen Verhandler" Walter Grubert zu verdanken, dem es stets gelänge, die Kabarettisten und Comedians auch zu für das Kulturcafé erschwinglichen Preisen nach Eckum zu locken. Der bis zur Jahrtausendwende anhaltende Besucherzustrom sei inzwischen zwar abgeebbt, doch das Projekt rechne sich nach wie vor, sagt Hilmar Konrad, der seit gut 15 Jahren für die Finanzen zuständig ist.

(NGZ)
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