Rommerskirchen Ehemaliger UWG-Chef attackiert Gemeinde

Rommerskirchen · Willi Schumacher kritisiert Art der Rettung der deutsch-französischen Jugendbegegnung im Juli.

 Willi Schumacher ist ehemaliger Vorsitzender der UWG.

Willi Schumacher ist ehemaliger Vorsitzender der UWG.

Foto: L. Hammer

Dem ehemaligen Vorsitzenden der Unabhängigen Wählergemeinschaft Rommerskirchen (UWG) Willi Schumacher missfällt, dass die Gemeinde gemeinsam mit dem Kreisjugendamt die deutsch-französische Jugendbegegnung im Juli retten will. Nach der Absage des Austausches durch das Partnerschaftskomitee hatte sich der Gemeinderat am 7. Mai für die Rettung ausgesprochen (die NGZ berichtete). Wie Schumacher in einem Offenen Brief an Bürgermeister Martin Mertens schreibt, ist er "in Sorge um den Verlust von Demokratie".

Grund für seine Sorgen ist die Übernahme der Trägerschaft durch die Gemeinde. "Mir ist eine feindliche Übernahme wie diese bisher nicht bekannt", heißt es in dem Schreiben. "Dass Verwaltung und Politik in einen rechtsstaatlich und demokratisch geführten Verein hineinbestimmen", sei "ein einmaliger Vorgang in Rommerskirchen", meint Schumacher, dessen Frau Susanne stellvertretende Vorsitzende des Partnerschaftskomitees ist. Seiner Frau und dem Komitee-Vorsitzenden Michael Willmann läge "der Jugendaustausch so am Herzen, dass sie sich selber viel mehr einbringen möchten und es schon viele neue Ideen für das nächste Jahr gab", so Schumacher. Dies hätte jedoch erst für 2016 gegolten. Dem Vorstand, den Mitgliedern und somit auch ihm selbst werde aufgezwungen," den Jugendaustausch nicht nach eigenen Konzepten und mit neuen Ideen zu organisieren.

Was Schumacher nicht erwähnt: In seiner Eigenschaft als CDU-Fraktionschef hat Michael Willmann für die Trägerschaft der Gemeinde und die pädagogische Leitung durch das Jugendamt gestimmt. Hierauf verweist auch Rathaussprecher Elmar Gasten. Willmann hätte in der Ratssitzung ausgiebig Gelegenheit zur Stellungnahme gehabt, jedoch "kein Wort zu der Angelegenheit gesagt" und letztlich für die Trägerschaft der Gemeinde gestimmt.

Aus Sicht der Verwaltung erscheint die Absage des Jugendtreffens durch das Komitee "umso unverständlicher", als dem Vorstand bekannt gewesen sei, dass sich eine Lösung für die Probleme abzeichne. Das Kreisjugendamt hatte angeboten, die pädagogische Leitung zu übernehmen und das Komitee hätte Träger bleiben können.

Dass nun die Gemeinde als Träger fungiert sei "ausdrücklich auf das Jahr 2015 fokussiert", so Gasten. "Wir würden uns freuen wenn das Partnerschaftskomitee wieder mit frischem Wind an die Planungen geht", sagt er.

(S.M.)
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