Rommerskirchen Ein Stück jüdischer Geschichte in der VHS

Rommerskirchen · Der Historiker Josef Wißkirchen hält in der Volkshochschule einen Vortrag zum Novemberpogrom 1938 am Gillbach. Die Veranstaltung ist Teil des neuen Halbjahresprogramms der Bildungseinrichtung, das in Kürze verteilt wird.

 Josef Wißkirchen ist Experte für jüdische Geschichte. Mit der Biografie von Rudy Herz hat er 2012 ein Standardwerk zur Geschichte der Juden in Rommerskirchen publiziert.

Josef Wißkirchen ist Experte für jüdische Geschichte. Mit der Biografie von Rudy Herz hat er 2012 ein Standardwerk zur Geschichte der Juden in Rommerskirchen publiziert.

Foto: STEFAN BÜNTIG

Anfang September startet das Herbstsemester der Volkshochschule (VHS). Das Programm steht inzwischen fest, in gedruckter Form wird es demnächst flächendeckend in der Gemeinde verteilt. "Es bietet wieder eine Mischung aus Neuem und Bewährtem", sagt VHS-Leiter Elmar Gasten.

Besonders großer Nachfrage erfreut sich nach seinen Worten wieder das Angebot zur digitalen Fotografie. In dem von Frank Duering geleiteten Workshop für Amateurfotografen werden praxisnah und unkompliziert die Grundlagen der digitalen Fotografie vermittelt. Dabei geht es um Tiefenschärfe und Belichtungsmessung ebenso wie um den Weißabgleich. Ergänzt wird der Vortrag durch praktische Übungen. Mitgebracht werden müssen eine digitale Kompaktkamera oder eine Spiegelreflexkamera. Der Kursus startet am Montag, 8. September, und wird am 11., 15. und 18. September in der Gillbachschule abgehalten. Er dauert jeweils von 18 bis 21 Uhr. Die Teilnahmegebühr beträgt 106,70 Euro, wobei der Kleingruppenkursus auf sechs bis neun Teilnehmer beschränkt ist.

"Große Aufmerksamkeit verdient der Vortrag von Josef Wißkirchen zum Novemberpogrom 1938 in Rommerskirchen", sagt Elmar Gasten. Josef Wißkirchen, der am Grevenbroicher Pascal-Gymnasium Geschichte unterrichtete, hat vor zwei Jahren die auch in Rommerskirchen vorgestellte Biografie von Rudy Herz veröffentlicht, ein Standardwerk zur Geschichte der Juden am Gillbach. Mit dem aus Stommeln stammenden und später in Eckum lebenden Holocaust-Überlebenden Rudy Herz war Wißkirchen bis zu dessen Tod 2011 befreundet. In Wißkirchens Vortrag wird es um die regionale Vorgeschichte dieses Gewaltausbruchs gegen die Juden ebenso gehen wie um die konkreten Auswirkungen, unter denen sie in Rommerskirchen in der Folge zu leiden hatten. Im Blickpunkt sollen aber nicht allein die Opfer stehen, sondern auch diejenigen, die das Verbrechen zuließen oder sogar daran beteiligt waren. Zur Sprache kommt zudem der Mut von Rommerskirchener Bürgern, die Juden versteckt und dadurch gerettet haben. "Am Beispiel der Familien Roesberg und Capell sollen die damaligen Ereignisse exemplarisch verdeutlicht werden. Bisher unbekannte Fotos helfen, den Verfolgten ein Gesicht zu geben", sagt Elmar Gasten. Der Vortrag ist für 10. November im Ratssaal der Gemeinde geplant (19.30 Uhr). Der Eintritt ist frei.

Neben Englisch- und Französisch-Aufbau-Kursen enthält das zu Sport und Fitness. Auf großes Interesse ist der zu Jahresbeginn erstmals angebotene Qi-Gong-Kursus gestoßen, der ab 22. September an zehn Abenden eine Neuauflage erfahren wird. Dozentin Regina Nendza ist Qi-Gong-Lehrerin, diplomierte Medizinpädagogin, Gesundheitsberaterin, Krankenschwester und Entspannungspädagogin und bildet in Gesundheitsberufen aus Gesundheitsberufen aus. Qi Gong gehört zur traditionellen chinesischen Medizin, dient der Entspannung ebenso wie der Kräftigung von Muskeln, Knochen und Gelenken und stärkt die Selbstheilungskräfte. Eine frühe Anmeldung empfiehlt sich; es können maximal neun Teilnehmer mitmachen.

(S.M.)
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