Rommerskirchen Eindeutiges Bekenntnis zur Braunkohle

Dormagen · Rommerskirchen Eigentlich hätte die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) sich ja den politischen Vorstellungen der Parteien zur Kommunalwahl am 25. Mai widmen wollen.

 Es diskutierten, v. l.: Klaus Emmerich, Rainer Thiel, Albert Glöckner, Ursula Kwasny, Harald Zillikens, Martin Mertens und Jürgen Linge.

Es diskutierten, v. l.: Klaus Emmerich, Rainer Thiel, Albert Glöckner, Ursula Kwasny, Harald Zillikens, Martin Mertens und Jürgen Linge.

Foto: Linda Hammer

Wäre da nicht der 28. März gewesen, an dem die NRW-Regierung bekannt gab, über den dritten Umsiedlungsabschnitt hinaus auf weitere Umsiedlungen verzichten zu wollen. Seither läuft die IG BCE Sturm dagegen und auch die Diskussionsrunde in der Gillbachschule war ausschließlich den Themen Garzweiler und RWE Power gewidmet.

Die Bürgermeister der in den Tagebau involvierten Kommunen des Rhein-Kreises Neuss bezogen ebenso klar Stellung wie der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Thiel und sein Fraktionskollege Guido van den Berg aus dem Rhein-Erft-Kreis. Würde der derzeitige Kurs umgesetzt, blieben 300 Millionen Tonnen Braunkohle in der Erde, was dem Verzicht auf die Fördermengen von drei Jahren entspricht. Wie Bürgermeister Albert Glöckner betonte, "geht es dabei um fünf bis sieben Betriebsjahre für die Kraftwerke." Ebenso wie sein Jüchener Amtskollege Harald Zillikens bezweifelte Glöckner, dass die Einwohner von Holzweiler mit der Entscheidung sonderlich glücklich seien. Viele Bewohner des Orts hätten sich bereits mit Planungen für die Umsiedlung beschäftigt, hieß es. "Stemmen wir uns dagegen und behalten wir den ursprünglichen, sinnvollen Plan bei", pflichtete Glöckner der Kritik der IG BCE bei. Der Bürgermeister hielt aber auch mit seiner Erwartung gegenüber "dem großen RWE" nicht hinter dem Berg. "Es ist durchaus möglich, auch den CO2-Ausstoß zu verringern, aber das kostet Geld." Bürgermeisterin Ursula Kwasny aus Grevenbroich bekannte sich eindeutig zur bekannten Parole, wonach die Schlossstadt "von und mit der Braunkohle" lebe. Für Jüchen wandelte Harald Zillikens dies süffisant ab "Wir leben am und mit dem Tagebau, aber kaum von ihm", verwies der Bürgermeister darauf, dass ein Großteil des dortigen Gemeindegebiets dem Tagebau zum Opfer gefallen ist und über 4000 Menschen umgesiedelt worden seien. Dennoch gelte: "Wir haben unseren Frieden mit dem Tagebau gemacht", so Zillikens. Im Braunkohleausschuss habe er gegen das genannte Vorhaben der Landesregierung gestimmt. Eingeladen zu der Runde hatte Organisator Jürgen Linges vom Regionalforum Erft auch die beiden Bürgermeisterkandidaten Martin Mertens (SPD) und Michael Willmann (CDU). Der Christdemokrat hatte wegen einer schulpolitischen Diskussion mit Landrat Petrauschke absagen müssen. . In der Diskussion spielte die von Willmann aufgeworfene Frage einer möglichen Kündigung der Konzessionsverträge mit RWE gleichwohl eine Rolle. Glöckner betonte, dass bei der vom Rat vor zwei Jahren getroffenen Entscheidung, den Vertrag mit RWE für 20 Jahre zu verlängern, gerade auch die Ortsnähe eine Rolle gespielt habe. Im Übrigen hätten auch alle anderen potenziellen Konzessionsnehmer denselben Betrag zahlen müssen, wie dies nun RWE tue.

(NGZ)
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