Rommerskirchen Eine Lesung am Kamin als "Heimspiel"

Rommerskirchen · Nicole Bauer aus Gill hat den aus Frixheim stammenden Autor Matthias Gerhards für seine erste Lesung in Rommerskirchen gewinnen können. Aus "Gott ist kein Zigarettenautomat" las Gerhards bereits in Dormagen und Berlin.

Auf der Buchmesse in Frankfurt war er mit seinem ersten Roman "Gott ist kein Zigarettenautomat" vertreten, in Köln und Dormagen hat Matthias Gerhards ebenso gelesen wie jüngst in Berlin. Auch Fernsehen und Rundfunk haben den aus Frixheim stammenden und in Mettmann lebenden Autor in Interviews zu seinem Ende August im Knaus-Verlag erschienenen Buch bereits befragt. Mit der bisherigen Resonanz kann der 44-Jährige sehr zufrieden sein. Was bislang noch fehlte, war eine Lesung in Rommerskirchen selbst, wie er vor zwei Monaten im Gespräch mit der NGZ erzählte. Die wird es nun am 14. Dezember geben und zwar im Wohnzimmer von Nicole Bauer.

Früher bei der Mayer'schen Buchhandlung in Köln auch für Autorenlesungen — etwa mit Ken Follett — verantwortlich, kam die 31-Jährige durch den NGZ-Artikel auf die Idee, eine "Wohnzimmer-Lesung" bei sich zu Hause zu veranstalten. Vergangene Woche machte Nicole Bauer dann Nägel mit Köpfen: Sie fragte ihren Mann Christoph, der hatte keine Einwände, und sofort stellte Nicole Bauer den Kontakt zu Matthias Gerhards her. Der war ebenso begeistert wie sein Verlag: Der Autor sagte spontan zu, und der Termin für sein erstes "Heimspiel" war schnell gefunden. Dass eine Lesung in Rommerskirchen bislang nicht zustande gekommen war, hat durchaus auch mit dem Buch und der Vita des Autors zu tun.

Nach dem Abi am heutigen Bettina-von-Arnim-Gymnasium entfloh Gerhards "der dörflichen Enge", die auch in seinem Roman eine Rolle spielt. "Ich habe nur noch eine lose Verbindung nach Rommerskirchen", räumt Matthias Gerhards ein. "Ich stamme aus Ostwestfalen, daher kann ich mit seiner Provinz-Kritik gut leben", sagt Nicole Bauer, die als Marketingleitung beim Meyer & Meyer-Sportverlag in Aachen tätig ist. An der Lesung in dem großen Wohnzimmer der Bauers können gut 25 Zuhörer teilnehmen, eine Zahl, die in der Gemeinde auch bei Lesungen in öffentlichen Einrichtungen nicht selten ist. Neun Plätze sind bereits ausgebucht. Nicole Bauer hält aus eigener Erfahrung große Lesungen mit bis zu 150 Besuchern für "eher unpersönlich".

Der Eintritt am 14. Dezember ist frei, gleichwohl erbittet Nicole Bauer für die "Wohnzimmer-Lesung am Kamin" eine Spende für den Verein "NEIA — Nachhaltige Entwicklung in Afrika". Zugleich sollen zugunsten von NEIA bei der um 20 Uhr beginnenden Lesung auch Exemplare von Matthias Gerhards' Roman verkauft werden. Nicole Bauer und ihr Mann zählen zu den Mitgründern des ausgewählte Hilfsprojekte in Afrika unterstützenden Vereins, dessen Vorsitz Nicole Bauer bis vor zwei Jahren innehatte.

Sollte die Premiere ein Erfolg werden, schließt Nicole Bauer eine "Institutionalisierung" der "Wohnzimmer-Lesungen" nicht aus. Ein Kandidat wäre dabei womöglich erneut Matthias Gerhards, der am zweiten Roman arbeitet und die ersten 150 Seiten bereits geschrieben hat. Selbst gelesen hat Nicole Bauer das Buch ihres ersten Gast-Autors übrigens noch nicht: "Ich lasse mich von der Lesung inspirieren", sagt sie.

(NGZ)
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