Rommerskirchen Eisenbahnfreunde hoffen auf mehr Besuch

Rommerskirchen · Die nach sechs Jahren erstmals wieder einsatzfähige Dampflokomotive hat bislang nicht zu mehr Resonanz geführt.

Zur Halbzeit der Fahrtsaison im Feldbahnmuseum fällt die Zwischenbilanz von Marcus Mandelartz ebenso "mittelprächtig" aus wie 2014. Auch wenn die nach sechsjährigen Instandsetzungsarbeiten betriebsfähige Dampflok seit dem ersten Fahrttag im Einsatz war, hatte dies bislang nicht den gewünschten Effekt, mehr Besucher anzulocken.

"Es haben sich wohl einige Termine überschnitten", verweist Mandelartz auf gleichzeitig gelaufene Veranstaltungen in der Region, die hier ihren Tribut gefordert hätten. Kommenden Sonntag, 2. August, beginnt die zweite Hälfte der Fahrttage, in der sich die Bilanz ja noch verbessern kann. Wird es im Winter etwas ruhiger, wollen sich die Mitglieder Gedanken machen, wie sie 2016 das 40-jährige Bestehen des Museumsvereins feiern wollen. "Es wird in jedem Fall eine größere Festivität sein, auch wenn es noch keine konkrete Idee gibt", kündigt Marcus Mandelartz an.

Eine Grundsatzentscheidung haben die Eisenbahnfreunde schon vor geraumer Zeit getroffen: "Wir schaffen nichts Neues mehr an", sagt Mandelartz. Mit dem vorhandenen Fuhrpark "haben wir Arbeit bis ans Ende unseres Lebens und zudem ist die Sammlung abgeschlossen", so Mandelartz. Aus allen Epochen gibt es im Museum von jedem wichtigen Hersteller eine Lokomotive und auch jede Antriebsart ist berücksichtigt. Neben der wieder einsatzfähigen Dampflok gibt es deren fünf weitere, die zurzeit nicht genutzt werden können.

Von den 33 Diesellokomotiven sind 20 betriebsfähig und kommen - jeweils im Wechsel - bei den Fahrttagen gleichfalls zum Einsatz. Betriebsfähig ist auch eine Holzgaslok, nicht einsatzbereit sind aktuell vier E-Loks. sowie jeweils eine Benzollok, eine Akku- und eine Druckluftlok.

Nicht nur, was den Fuhrpark angeht, gibt es in der Tat Arbeit genug, wobei Mandelartz, der mit seiner Frau Ute seit etlichen Jahren auf dem Museumsgelände wohnt, auf einen "harten Kern" von 15 Mitgliedern zurückgreifen kann, die mehr oder weniger regelmäßig mit Hand anlegen. Zu ihnen gehört Martin Weber (25), der schon von klein auf Mitglied des Museumsvereins ist. Nachdem er zunächst eine Schreinerlehre absolviert hatte, konnte er in gewisser Hinsicht sein Hobby zum Beruf machen und wurde Lokomotivführer. Angesichts des kommenden Sonntag bevorstehenden Fahrttags wartete er schon einmal die Dampflok, die über keine Voröleinrichtung verfügt, so dass diese Arbeit von Hand verrichtet werden muss.

Gut ein Jahr alt ist inzwischen das in jahrelanger Arbeit entstandene "Bistro 600". Das ist nicht nur an den jeweiligen Fahrttagen und den vorweihnachtlichen Nikolausfahrten geöffnet, sondern kann auch privat genutzt werden. "Wir haben es nicht gebaut, damit es leer steht", sagt Mandelartz.. Für sieben bis acht Hochzeitsfeiern ist das Bistro bisher angemietet worden. Ginge es nach Marcus Mandelartz, könnte es ruhig an jedem Wochenende und durchaus auch mal während der Woche genutzt werden.

(NGZ)
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