Rommerskirchen Etatausgleich nur mit Griff in die Rücklage

Rommerskirchen · Kämmerer Bernd Sauer brachte gestern im Rat den Haushaltsentwurf 2015 ein. Der Rat entscheidet im März.

 Der neue Kämmerer Bernd Sauer legte einen Etatentwurf mit einem ausgeglichenen Haushalt vor. Das gelingt jedoch nur durch den Griff in die Rücklage.

Der neue Kämmerer Bernd Sauer legte einen Etatentwurf mit einem ausgeglichenen Haushalt vor. Das gelingt jedoch nur durch den Griff in die Rücklage.

Foto: linda hammer

Auch im kommenden Jahr wird es einen ausgeglichenen Gemeindehaushalt geben. Dies zeigt der gestern Abend im Rat von Kämmerer Bernd Sauer eingebrachte Etatentwurf. Um den Haushaltsausgleich zu schaffen, ist erneut ein Griff in die allgemeine Rücklage nötig. Der fällt allerdings deutlich geringer aus als im vergangenen Jahr, wie Mertens und Sauer betonten. Die zu schließende Deckungslücke liegt bei knapp 341 000 Euro, 2014 waren es noch etwas mehr als 493 000.

Neben der gestern vom Rat beschlossenen Erhöhung der Gemeindesteuern, die laut Bernd Sauer Mehreinnahmen von etwa 145 000 Euro verheißen, fließen vom Land 57 000 Euro Schlüsselzuweisungen. Drastisch ist der Rückgang der Schlüsselzuweisungen an die Gemeinde: 2014 gab es noch mehr als 600 000 Euro. 2008 lag der Betrag sogar bei 2,5 Millionen Euro. "Der Verlust bei den Schlüsselzuweisungen schlägt mächtig ins Kontor", sagt Bernd Sauer. "Wir sind mächtig stolz darauf, dass es gelungen ist, dennoch den Ausgleich zu schaffen", so der seit 1. November amtierende Kämmerer. "Die Lage ist nicht rosig, aber es ist Licht am Ende des Tunnels zu sehen", kommentiert Bürgermeister Martin Mertens den ersten von Neu-Kämmerer Sauer eingebrachten Haushalt. Bleibe die Konjunktur stabil, könnte theoretisch bereits 2017 ein Haushaltsausgleich geschafft werden, ohne die Rücklagen anzugreifen, so Mertens und Sauer. Rein mathematisch wäre ein solcher Haushalt bereits jetzt möglich , "doch wir haben bewusst konservativ und nicht spekulativ gerechnet", betont der Bürgermeister. "Ein bisschen Glück" sei im Spiel gewesen, räumt Sauer mit Blick auf den leicht gestiegenen Gemeindeanteil an der Einkommen- und Umsatzsteuer ein. "Dadurch konnte ein Großteil aufgefangen werden", so der neue Finanzchef der Gemeinde.

Gespart werden bei den Ausgaben der Verwaltung mehr als 300 000 Euro: In den vergangenen Wochen seien mit den Dezernenten, Amtsleitern und Produktverantwortlichen intensive Gespräche geführt worden. "Man hat dabei viele Sachen gefunden, die anders planbar sind. Alle haben den Ehrgeiz entwickelt, am Produkt Haushalt mitzuwirken", sagt Sauer. Zugleich seien dabei auch Ideen entwickelt worden, "wie wir rechtzeitig mehr Haushaltsklarheit in das Verfahren bringen können", so der Kämmerer. Auch 2015 wird es keine neue Schulden geben. Dass die Investitionen der Gemeinde auf 5,1 Millionen Euro zurückgehen werden, ist nach Sauers Worten "kein Rückschritt und auch kein Stillstand, sondern das Ergebnis einer konstruktiven Planung".

Für den Grundstücksfonds, über den die Gemeinde die Entwicklung von Gewerbe- und Baugebieten finanziert, werde 2015 zu einer "großen finanziellen Belastung", kündigt Sauer an. Hier sei eine "Wellenbewegung" üblich, "2016 können wir dann die Äpfel von den Bäumen pflücken, sagt der Kämmerer. Martin Mertens sieht es ebenso: "Wir säen jetzt und ernten in den folgenden Jahren." Über den Etat wird der Rat im März kommenden Jahres entscheiden.

(S.M.)
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