Rommerskirchen Fast alle Grabsteine bestehen Drucktest

Rommerskirchen · Prüfung ergab: Nur etwa 30 der rund 2000 Grabsteine auf sechs kommunalen Friedhöfen müssen neu befestigt werden.

Etwa 2000 Grabsteine gibt es auf den sechs kommunalen Friedhöfen. Nur bei 30 Steinen (rund 1,5 Prozent) gab es nach Auskunft von Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert Beanstandungen, was ihre Standfestigkeit angeht. Die akute Gefahr, dass ein Grabstein umfallen könnte, wurde dabei in keinem einzigen Fall registriert.

Dies ist das Ergebnis einer Überprüfung, bei der sich die Gemeinde erstmals nicht des von Hand vorzunehmenden "Rütteltests", sondern eines speziellen Druckprüfgeräts bedient hat. Der mit zwei Griffen ausgestattete "Kipptester" ist so groß wie eine Spraydose und lässt ein akustisches Signal ertönen, sobald die Prüfkraft erreicht ist.

Rudolf Reimert zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen, die in regelmäßigen Abständen überprüft werden müssen. Dabei wird die Gemeinde aller Voraussicht nach wohl erneut auf die Jüchener Fachfirma Grabmale Wolf bauen. Die betroffenen Inhaber von Nutzungsrechten sind nach Reimerts Worten inzwischen angeschrieben und aufgefordert worden, ihre Grabsteine zu befestigen. Zur Überprüfung der Steine ist die Gemeinde verpflichtet: Käme ein Mensch infolge eines umstürzenden Grabsteins zu Schaden, wären haftungs- und strafrechtliche Folgen zu befürchten, wenn keine Prüfung stattgefunden hätte.

Die Gefahr, dass sich jemand auf den erfahrungsgemäß vor Allerheiligen besonders stark besuchten Friedhöfen bei der Grabpflege durch einen umstürzenden Grabstein verletzen könnte, tendiert jedoch derzeit offenbar gegen Null.

Auch ansonsten arbeiten das Tiefbauamt und der Bauhof auf Hochtouren. Die Abfallcontainer an den Friedhöfen sollen in dieser Woche gleich mehrmals geleert werden, kündigt Reimert an. Die Graswege auf den Friedhöfen hat die Gemeinde inzwischen komplett neu als Schotterwege angelegt. Als rundum positiv hatte die Kommission des auch für die Friedhofsunterhaltung zuständigen Ratsausschusses den Zustand der Friedhöfe bewertet.

Besonderen Anklang fand der inzwischen knapp anderthalb Jahre alte Memoriam-Garten auf dem Friedhof in Nettesheim. Eine solche Anlage auch auf dem Friedhof am Teebaum in Rommerskirchen ist durchaus denkbar, wenngleich es in diesem Jahr wohl keine Entscheidung mehr geben dürfte. Rudolf Reimert rechnet damit, dass der Ausschuss hierüber im Frühjahr 2016 beraten könnte.

Erweitert worden sind in Nettesheim und Rommerskirchen unterdessen auch die Urnengrabfelder. In dieser Hinsicht hat sich der vielzitierte Wandel der Bestattungskultur auch im immer noch eher ländlichen Rommerskirchen inzwischen vollends durchgesetzt. Die Zahl der Urnenbestattungen hatte erstmals 2012 die der "klassischen" Beerdigungen überstiegen.

Der Abstand wird inzwischen immer größer. Nach Auskunft von Ordnungsamtsleiter Hans Knelleken gab es in diesem Jahr bis gestern 127 Beerdigungen in der Gemeinde, 83 davon waren Urnenbestattungen, was mittlerweile 65 Prozent ausmacht. Zum Vergleich: Vor genau einem Jahr lagen die Urnenbestattungen noch mit lediglich 52 Prozent vor den Erdbestattungen.

(NGZ)
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