Rommerskirchen FC-Fans pilgern zur Titelfeier nach Köln

Rommerskirchen · Nachdem der "Effzeh" diesen Ostermontag mit einem 3:1 gegen Bochum den Wiederaufstieg geschafft hatte, konnten seine Fans aus Grevenbroich, Rommerskirchen und Jüchen gestern endlich den Weg zur Meisterfeier der Zweiten Liga ins RheinEnergieStadion antreten.

 Die Hände zum Himmel: Gut gelaunt marschierten die FC-Fans gestern Richtung Köln-Müngersdorf. Mit einem klaren FC-Sieg wurden sie belohnt.

Die Hände zum Himmel: Gut gelaunt marschierten die FC-Fans gestern Richtung Köln-Müngersdorf. Mit einem klaren FC-Sieg wurden sie belohnt.

Foto: LINDA HAMMER

"Zo Fooss noh Kölle jonn": So hatte es der "FC Fanclub Jetzt erst recht 2007" vor einem Jahr nach einem Evergreen der kölschen Ikone Willi Ostermann für den Fall des Aufstiegs gelobt. Anhänger der Kölner "Geißböcke" neigen bekanntlich zum Überschwang: Nach einer 0:3 -Niederlage gegen den 1. FC Kaiserslautern war die damals von Kassierer Richard Sachse eingegangene Wette nicht mehr einzulösen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Sinstedener Gaststätte Hotel Kaufmann setzten sich die nahezu durchweg in rot-weißer Fankluft gekleideten FC-Enthusiasten in Marsch. "Dä Aufstieg es jetz endlich klor, dröm maache mir unser Verspreche wohr: Mer jon zo Fooss noh Kölle hin, öm unsere FC zo sin", hatte Mundart-Experte Richard Sachse als Parole ausgegeben.

Mit von der Partie war auch Hermann-Josef Brehl aus Ueckinghoven, der schon am Ostermontag vor Ort mitgefeiert hatte. Brehl freut sich auf die in der nächsten Saison wieder möglichen rheinischen Derbys gegen Borussia Mönchengladbach. "Gladbach hat eine stärkere Mannschaft als wir sie im Moment noch haben", lautet Brehls realistische Einschätzung. Die hält ihn jedoch nicht davon ab, darauf zu hoffen, dass der FC in nicht allzu ferner Zukunft auch mal wieder drei Punkte gegen die Borussia einfahren wird. Dauerkartenbesitzer Brehl ist dem Fanklub vor zweieinhalb Jahren beigetreten.

Angeworben hat ihn seine Tochter Anja Lieckfett. Frauen gehören beim Fanclub "Jetzt erst recht" seit dessen Gründung zur Stammbesetzung und waren beim Marsch gestern stattlich vertreten. Anja Lieckfett ist seit 2009 bei den offiziell in Grevenbroich beheimateten FC-Fans an Bord. Seinerzeit hatte sie ein Fan-Casting von in Köln ansässigen Unternehmen gewonnen. Vorsitzender von "Jetzt erst recht" ist Hans-Josef Körfer aus Gierath, der lange Vorsitzender des SV Bedburdyck-Gierath war. "Unser Ziel ist der Klassenerhalt, alles andere wäre ein Traum", sagt Körfer zur nächsten Saison.

Ralf Bartholome aus Grevenbroich sieht die Geißböcke "zwischen Platz zehn und 15" am Ende der kommenden Serie. Geschäftsführer und Gründungsmitglied Norbert Nürnberg riskiert schon mal einen optimistischen Ausblick. "In vier Jahren Euro-League" hält er "mit diesem Vorstand" für durchaus möglich.

Die knapp 30 Marschierer hatten sich gestern ein strammes Programm auferlegt: Über Stommeln ging es nach Pulheim, wo der Fanclub nach 11,5 Kilometern in der "Alten Malzmühle" einkehrte. Mit dem Auto ging es dann nach Köln, wo die Fans erst einmal im FC-Szenelokal "Bei mir zu Haus" Station machten, ehe dann per S-Bahn die letzte Etappe zum Stadion folgte. Dort wartete ein besonderes Spektakel auf sie: Die FC-Fanclubs, unter ihnen auch "Jetzt erst recht", hatten eine eindrucksvolle Choreografie für die Südkurve erarbeitet. Laut Frank Schneeweiß, dem Sprecher von "Jetzt erst recht", waren dafür 40 000 DIN-A-4-Blätter gefaltet worden.

(S.M.)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort