Rommerskirchen Feuerwehr rettet Mann nach 15-Meter-Sturz

Rommerskirchen · Nach einer Operation im Krankenhaus Köln-Merheim kann André Scholz womöglich Ende der Woche wieder entlassen werden.

 Der Löschzug Nettesheim rettet seinen Kameraden André Scholz nach einem 15-Meter-Sturz. Er fiel vom Baum, den er kappen wollte.

Der Löschzug Nettesheim rettet seinen Kameraden André Scholz nach einem 15-Meter-Sturz. Er fiel vom Baum, den er kappen wollte.

Foto: Dieter Staniek

Die Nachricht, die André Scholz am Sonntag auf Facebook gepostet hat, lässt durchaus den Schluss zu, ihn als Frohnatur zu charakterisieren: "Ich sehe zwar nicht so gut aus wie sonst, habe aber die OP gut überstanden! Vielen Dank an die Kollegen meiner Feuerwehr und dem Rettungsdienst!"

Ein Anwohner der Butzheimer Bachstraße wollte einen Baum kappen. André Scholz, als Feuerwehrmann mit derlei Arbeiten durchaus vertraut, erklärte sich bereit, zu helfen, dann hatte er ungeheures Glück im Unglück. Aus 15 Metern Höhe stürzte der 27-Jährige in die Tiefe und landete auf einem Garagendach. Seine Feuerwehrkameraden vom Nettesheimer Löschzug waren schnell zur Stelle, der Notarzt alarmierte einen Rettungshubschrauber, mit dem André Scholz ins Krankenhaus Köln-Merheim transportiert wurde. Dort stellte sich heraus, dass der erste Lendenwirbel lädiert ist. "Die Ärzte haben ihn dann fixiert", berichtete André Scholz am Sonntagnachmittag in einem Telefongespräch. "Bis zur Narkosevorbereitung habe ich noch alles auf dem Schirm, auch den Hubschrauberflug", so Scholz. "Dass ich auf einem weichen Blechdach gelandet bin, hat mir fast alles gerettet", sagt der Butzheimer, der am Sonntag wieder erste Gehversuche gemacht hat. "Ich kann mich auf den eigenen Beinen halten", sagt er erfreut.

Mit dem vergleichsweise "weichen" Fall war sein Glück aber noch nicht erschöpft. Scholz' Sturz führte am frühen Samstagnachmittag nämlich genau zwischen zwei stabilen Holzbalken hindurch, ohne dass er sie berührt hätte. "Er war ansprechbar", sagt Stefan Zmuda, Chef des Feuerwehr-Löschzugs Nettesheim, dem Scholz angehört.

Um 13.40 Uhr waren die Feuerwehrleute alarmiert worden, anschließend waren sie mit einem guten Dutzend Mitgliedern im Handumdrehen zur Stelle. "Es ging nicht um die Beseitigung von Sturmschäden", sagt Stefan Zmuda. Vielmehr sei es eine "reine Privataktion" gewesen, an der die Feuerwehr als solche nicht beteiligt gewesen sei, so der Chef des Löschzugs.

"Er scheint mit einem blauen Auge davon gekommen zu sein", zeigt er sich erleichtert, dass André Scholz den Unfall ohne bleibende Schäden überlebt hat. "Am Sonntag wurde noch mal eine Computertomografie gemacht. Im Optimalfall kann ich am kommenden Wochenende entlassen werden", sagt der Butzheimer, der beruflich als Supervisor bei 3M tätig ist.

Apropos Frohnatur: Die ist der seit gut zehn Jahren der Feuerwehr angehörende, gebürtige Weseler in der Tat. Bei den Jecken der Ansteler "Burgritter" mischte er 2011/2012 als Jungfrau im Dreigestirn mit. Auch über den Karneval hinaus ist der eingefleischte Fan der Kölner "Geißböcke" ein passionierter Vereinsmensch. Bei der Frixheimer St.-Sebastianus-Bruderschaft marschiert André Scholz in den Reihen des Jägerzugs "Op zack" mit und bei den Namensvettern aus Nettesheim-Butzheim ist er auch dabei. Sein dortiger Zug trägt den für ihn offensichtlich geradezu programmatischen Namen "Immer joot drup".

(NGZ)
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