Rommerskirchen Flickenteppich der Geschwindigkeiten

Rommerskirchen · Auf der Venloer Straße gilt in Zukunft abschnittweise mal Tempo 30 und mal Tempo 40, statt wie bisher maximal 50 Kilometer pro Stunde. Eine einheitliche Geschwindigkeitsbegrenzung ist ohne Kostenaufwand nicht machbar.

Für zahlreiche Anlieger der Venloer Straße düfte bald ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gehen - zumindest teilweise: Dort wird in absehbarer Zeit die zu fahrende Höchstgeschwindigkeit von jetzt 50 Kilometern pro Stunde gesenkt. Allerdings wohl "nur" auf Tempo 40 und nicht, wie auch von der Verwaltung ursprünglich gewünscht, auf durchgängig Tempo 30.

Da es auf der ehemaligen Bundesstraße 59, die nach der Freigabe der Ortsumgehung zur Kreis- und teilweise gar zur Gemeindestraße zurückgestuft wurde, schon jetzt mehrere Bereiche gibt, in denen Tempo 30 gilt, wird die Venloer Straße auch zukünftig ein Geschwindigkeits-Flickenteppich bleiben. Geplant ist, zwischen dem Kreisverkehr an der Tankstelle im Westen bis zum Markt Tempo 40 einzurichten, vom Markt bis Giller Straße bleibt es wie bisher bei Tempo 30. Von dort bis zur Kastanienallee gilt dann wieder maximal 40, am Seniorenheim Carpe Diem dann Tempo 30 und im letzten Abschnitt bis zum Kreisverkehr Rübe schließlich wieder Tempo 40.

Die Pläne sind nach Auskunft der Gemeindeverwaltung auf einem guten Weg. Zwischenzeitlich sei auch bereits eine detaillierte Abstimmung mit dem für Rommerskirchen zuständigen Straßenverkehrsamt beim Rhein-Kreis Neuss und der Polizei erfolgt. Ein Ingenieurbüro arbeitet die Pläne nun konkret aus, die dann dem Straßenverkehrsamt zur Anordnung vorgelegt werden.

Mit der bloßen Aufstellung der entsprechenden Höchstgeschwindigkeits-Schilder ist es allerdings nicht getan. Denn um die Fahrbahn optisch einzuengen, verlangt das Straßenverkehrsamt die durchgängige Einrichtung eines Schutzstreifens für Radfahrer auf der Straße. Der allerdings müsste nur auf die Fahrbahn aufgemalt werden. Geprüft werden muss nun noch, ob die Straßenbreite in allen Bereichen der Venloer Straße für die Einrichtung der Schutzstreifen ausreicht. "Es muss überall genug Platz für den Begegnungsverkehr bleiben", erklärte Kreissprecher Reinhold Jung auf Anfrage. Wenn das Straßenverkehrsamt den Plänen zustimmt, könnten die notwendigen Arbeiten bis zum Ende des Sommers durchgeführt sein, so Bürgermeister Martin Mertens.

Würde durchgängig Tempo 30 eingerichtet, müssten, wie vom Straßenverkehrsamt gefordert, an verschiedenen Stellen Rückbauten und Einengungen vorgenommen werden, "sonst nehmen die Autofahrer die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Kilometer pro Stunde nicht an", so Jung. Die dadurch entstehenden Kosten wären allerdings wohl auf die Anlieger umgelegt worden, was die Gemeinde diesen nicht zumuten wollte. Gute Erfahrungen hingegen hatte der Kreis mit der 40er-Regelung bei einem ähnlichen Fall in Neuss-Holzheim gemacht. Durchgängig Tempo 40 auf der Venloer Straße ist aus Sicht des Kreises nicht möglich, da zumindest in den Bereichen an der Kita und am Seniorenheim ohnehin 30er-Zonen einzurichten seien.

(NGZ)
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