Rommerskirchen Frank Eichinger führt jetzt Sebastianer

Rommerskirchen · Eine der ältesten Bruderschaften der Region hat erst einmal ihre Weiterexistenz gesichert. Der neue Brudermeister will den Gemeinschaftsgeist wiederbeleben. Das Peter- und-Paul-Fest Ende Juni soll nur noch samstags gefeiert werden.

 Der neue Vorstand der Sebastianer mit (v.l.) Markus Geller (<strong>Kassierer) , Frank Eichinger (Brudermeister) und Udo Kazmierski (Geschäftsführer).

Der neue Vorstand der Sebastianer mit (v.l.) Markus Geller (<strong>Kassierer) , Frank Eichinger (Brudermeister) und Udo Kazmierski (Geschäftsführer).

Foto: Hammer

Auch wenn sie schwer angeschlagen ist, k.o. gegangen ist die St.-Sebastianus-Bruderschaft bei ihrer Jahreshauptversammlung nicht: Nach zwölf Rücktritten im Vorstand ist eine der ältesten Bruderschaften der Region zumindest wieder handlungsfähig. Als neuer Brudermeister der ihre Gründung auf das Jahr 1425 datierenden Sebastianer übernimmt Frank Eichinger die Führung von Peter-Josef Plück, der schon lange zuvor angekündigt hatte, nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten.

Eichingers erklärtes Ziel ist es, "die Bruderschaft wieder dahin zu führen, wo sie einmal war." Der neue Brudermeister möchte den Gemeinschaftsgeist wiederbeleben, an dem es zuletzt merklich gefehlt hatte. Zur Bruderschaft solle man gern kommen, weil man sich dort wohl fühle, beschrieb der 68-Jährige eine Vorstellung, hinter der die Realität einstweilen noch hinterherhinkt.

Von den nominell weit mehr als 300 Mitgliedern waren im Pfarrheim St. Peter gerade einmal 23 erschienen, 13 weniger als noch bei der Krisensitzung Anfang November 2013. Peter-Josef Plück wünschte seinem Nachfolger ein glückliches Händchen bei dessen nicht einfacher Aufgabe: "Ich denke, Frank Eichinger hat bessere Chancen, Reformen umzusetzen. Man braucht sehr viel Zeit und Unterstützung, um das Amt auszuüben. Frank Eichinger hat diese Zeit und die Unterstützung", sagte Plück, der von "sieben interessanten Jahren im Vorstand" (fünf davon als Brudermeister) sprach.

Die aktuell wichtigste Neuerung besteht darin, beim Peter-und-Paul-Fest Ende Juni fürs Erste kleinere Brötchen zu backen und das Fest nur noch samstags zu feiern, während sonntags das bislang im September auf dem Programm stehende Pfarrfest folgen soll. Satzungsänderungen stehen an, zudem will Frank Eichinger den Vorstand wieder komplettieren.

Während Udo Kazmierski Eichingers bisherige Funktion als Geschäftsführer wahrnimmt, wird das Amt des Obersts "auf Eis gelegt", wie Eichinger sagte. "Wenn wir einen Oberst brauchen, dann leihen wir uns einen", so der neue Brudermeister, der bislang auch Regimentschef war. Markus Geller ist jetzt Kassierer, Birgit Nadrowski bleibt als Schriftführerin im Amt. Zu besetzen sind nun noch die Stellvertreterposten. Die Schießabteilung der Bruderschaft hat sich mehr oder weniger selbst aufgelöst. Ihre Utensilien befinden sich nach wie vor in ihrem Domizil an der Kirchstraße.

Wie die weitere Zukunft der Bruderschaft aussehen könnte, wird das zentrale Thema für den Vorstand bleiben. Eine von Plück schon einmal erwogene Möglichkeit wäre die organisatorische Angliederung an die Eckumer Bürgerschützen oder den Bürgerverein Rommerskirchen. Mit den Vereinen habe es solche Gespräche aber bisher nicht gegeben, so Eichinger.

Die Termine des angelaufenen Jahres wird die Bruderschaft wahrnehmen können. Gestrichen ist lediglich der Bezirksköniginnentag: Bruderschaftskönigin Simone Matzke hatte im Herbst ihr Amt gleichfalls niedergelegt.

(NGZ)
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