Rommerskirchen Friedhofsgebühren sollen 2018 steigen

Rommerskirchen · Zwischen 50 und 300 Euro teurer sollen demnächst die Friedhofsgebühren werden. Steigende Kosten bei der Friedhofsunterhaltung und die zunehmende Zahl von Urnenbestattungen sorgten zuletzt für ein Minus in der Bilanz.

 m Gebührenhaushalt für die Rommerskirchener Friedhöfe (hier in Frixheim) gibt es Unterdeckungen bei Grabstellen und Bestattungen. Das ist einer der Gründe, warum die Friedhofsgebühren steigen sollen.

m Gebührenhaushalt für die Rommerskirchener Friedhöfe (hier in Frixheim) gibt es Unterdeckungen bei Grabstellen und Bestattungen. Das ist einer der Gründe, warum die Friedhofsgebühren steigen sollen.

Foto: Lothar Berns

Drei Jahre lang konnte die Gemeinde die Friedhofsgebühren konstant halten, im kommenden Jahr sollen sie nach 2012 und 2014 zum dritten Mal innerhalb dieses Jahrzehnts ansteigen. Dies machte gestern Abend im Haupt- und Finanzausschuss Ordnungsamtsleiter Hans Knelleken deutlich. Die Politiker empfahlen dem am 7. Dezember tagenden Rat einstimmig, die Erhöhung in die Neufassung der Friedhofssatzung aufzunehmen.

Ursächlich für die sich je nach Bestattungsform in einer Spannbreite von 50 bis 300 Euro bewegende Erhöhung sind Knelleken zufolge "in erster Linie die gestiegenen Kosten bei der Friedhofsunterhaltung durch Unternehmen". Hierdurch habe es in der Gebührenbedarfsberechnung Unterdeckungen bei Grabstellen und Bestattungen gegeben, die nach den Worten des Ordnungsamtsleiters "eine Erhöhung der Bestattungs- und Grabstellengebühren unumgänglich" machten. Bei den Grabstellen war die Unterdeckung mit über 18 Prozent besonders hoch, bei den Bestattungen lag sie bei 8,39 Prozent. Ohne Konsequenz für die neuen Gebühren dürfte anhand der vorläufigen Abrechnung die Überdeckung der Leichenhallen um nicht ganz sieben Prozent bleiben.

Ein Faktor, der zur künftigen Gebührenerhöhung beiträgt, ist nach den Worten von Bürgermeister Martin Mertens durchaus auch der rasante Anstieg der Urnenbestattungen.

Im laufenden Jahr machten sie Knelleken zufolge bislang 64 Prozent aller vorgenommenen Bestattungen aus - ein neuerlicher Rekordwert, der den viel zitierten Wandel in der Friedhofskultur auch fürs eher ländlich geprägte Rommerskirchen eindrucksvoll illustriert. Zwar sind Urnenbestattungen eigentlich preiswerter als die traditionellen Erdbestattungen, doch können sie unter dem Strich "preistreibend" wirken. Gebührenberechnungen lösen nicht nur bei Laien, sondern zuweilen auch bei eher unerfahrenen Kommunalpolitikern offene Verwunderung aus. Dies gilt angesichts zunächst makaber anmutender Kausalitäten gerade mit Blick auf die Friedhofsgebühren. Sterben "zu wenig" Menschen beziehungsweise weniger als in der ursprünglichen Bedarfsberechnung einkalkuliert, steigen die Gebühren.

Gleiches gilt, wenn die Bestattungsform wie bei der Urne zu "billig" ist. All dies ist jedoch keine Geheimwissenschaft, sondern ein rein mathematischer Vorgang. In jedem Gebührenhaushalt gibt es einen hohen Anteil von Fixkosten, der bei den Friedhofsgebühren mit gut 50 verschiedenen Posten besonders hoch ist. Fallen einkalkulierte Einnahmen weg, muss der Kostenblock anders verteilt werden.

Ein einfaches Exempel: Wenn die Gebührenberechnung von 100 Bestattungen im Jahr ausgeht, tatsächlich aber "nur" 80 vorgenommen werden, wird in der Berechnung ein Minus produziert. Dies muss bei der nächsten Berechnung nicht sogleich zu höheren Gebühren führen. Die Kommunen sind allerdings verpflichtet, den Fehlbetrag binnen vier Jahren auszugleichen.

(NGZ)
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