Rommerskirchen Frühjahrsputz: Helfer finden altes Klavier

Rommerskirchen · Rund 900 Helfer beteiligten sich am Samstag an der Aktion "Fit für den Frühling", bei dem das Ortsbild der Gemeinde verschönert wurde. Geschätzt 20 Tonen Müll wurden gefunden. Am Bahndamm warteten einige Überraschungen.

 Männerarbeit: (v.l.) Bernd Brehl, der neunjährige Rene, Christian Schneider und Frank Engels gehörten zu der Truppe, die den Kirchplatz an St. Antonius wieder zum Vorschein brachte.

Männerarbeit: (v.l.) Bernd Brehl, der neunjährige Rene, Christian Schneider und Frank Engels gehörten zu der Truppe, die den Kirchplatz an St. Antonius wieder zum Vorschein brachte.

Foto: GEORG SALZBURG

Der Bahndamm ist die wildeste aller wilden Müllkippen, die die Gemeinde zu bieten hat. Die spektakulärsten Funde, die beim Frühjahrsputz der Gemeinde gemacht werden, gibt es nicht selten hier. Dies zeigte sich jetzt auch bei der 15. Auflage der Aktion. Ein zumindest dem äußeren Anschein nach unversehrtes Klavier haben die Mitglieder des Schützenvereins Widdeshoven-Hoeningen in dem von ihnen "betreuten" Abschnitt des Bahndamms gefunden, wie Geschäftsführer Hans Beckers sagt. Auch sonst war die Sammelaktion ergiebig: Ein fast intakter Balkon fand sich am Bahndamm ebenso wie genügend Fliesen, um damit eine Terrasse zu verlegen.

Als besonders neuralgischer Punkt erweist sich nach den Worten von Peter Offermann die neue Zuwegung zu einer außerhalb des Ortes liegenden Gärtnerei. Die musste wegen des Abrisses einer Gillbachbrücke angelegt werden, wobei die Wegränder überaus verschmutzt waren. Bekannt ist das Phänomen auch dem Förderverein Vanikum, der neben manch anderem stets geleerte Flachmänner en masse aufliest - und zwar sowohl entlang der Strecke von Rommerskirchen nach Vanikum als auch von dort nach Neurath. Deutlich zugenommen haben nach den Worten von Kassierer Adi Deutzmann die "Tretminen" von Hunden: "Selbst das im vergangenen Jahr neu aufgestellte Wegekreuz ist davon nicht verschont geblieben", sagt Deutzmann. Hundekot hat nach den Beobachtungen von Friedhelm Müller auch in Eckum stark zugenommen. Der Präsident des Bürgerschützenvereins war mit gut 20 Helfern unterwegs. Dabei warfen die beiden Großereignisse des Jahres bereits ihre Schatten voraus. "Wir haben den Gillbach für das Entenrennen gesäubert" , so Friedhelm Müller mit Blick auf das Ende April anstehende Spektakel. Auch den Festplatz am Steinbrink haben die Schützen auf Hochglanz gebracht.

Bereits während der vergangenen Woche waren die Kinder der drei Grundschulen sowie die Jungen und Mädchen aller Kindergärten ausgeschwärmt, um den Unrat anderer Leute einzusammeln. Lediglich die Feuerwehr fehlte in diesem Jahr wegen Terminschwierigkeiten - was Hans Schumacher vom Tiefbauamt ein wenig enttäuschte. Er hofft, dass im nächsten Jahr die Florianer wieder dabei sind. Schumacher war mit Bürgermeister Martin Mertens unterwegs. Der packte im heimischen Evinghoven tatkräftig mit an. Die Helfer beackerten die Wiese vor der St. Antonius-Kirche: Unter dem wild gewucherten Grün nämlich legten sie binnen kurzem einen gepflasterten Platz frei, der schon seit etlichen Jahren nicht mehr erkennbar gewesen war.

In der Gillbachschule teilte die Firma Burbach als Dankeschön der Gemeinde am Samstagmittag wieder eine Suppe samt Würstchen für die ehrenamtlichen Helfer aus. Martin Mertens zufolge wird die von seinem Vorgänger Albert Glöckner im Jahr 2000 begründete Tradition des Frühjahrsputzes "in jedem Fall fortgesetzt".

Hans Schumacher schätzt, dass wieder gut 20 Tonnen wilder Müll angefallen sind. Gewogen und entsorgt werden die Funde von der Firma Schönmackers.

(S.M.)
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