Rommerskirchen Gänsepreise bleiben in diesem Jahr stabil

Rommerskirchen · Beim 14. Herbstfest tummelten sich einmal mehr Tausende Besucher auf dem Geflügelhof des Ramrathers Peter Eßer. Für den "Gänsepeter", wie Eßer überall genannt wird, beginnt mit dem Fest die anstrengendste Zeit des Jahres.

 Sebastian, Renate und Peter Eßer(v.l.) erlebten gestern beim Herbstfest auf ihrem Hof wieder einen Besucheransturm. Die Gäste kamen aus dem ganzen Rheinland. NGZ-Foto: Linda Hammer

Sebastian, Renate und Peter Eßer(v.l.) erlebten gestern beim Herbstfest auf ihrem Hof wieder einen Besucheransturm. Die Gäste kamen aus dem ganzen Rheinland. NGZ-Foto: Linda Hammer

Foto: Hammer, Linda (lh)

Seit die Truppen Napoleons Ende des 18. Jahrhunderts auch nach Ramrath kamen, hat das beschauliche Dorf einen derartigen Ansturm auswärtiger Besucher wie bei den Herbstfesten des "Gänsepeter" nicht mehr erlebt. Deren 14. Auflage machte gestern keine Ausnahme. Angesichts des sonnigen Herbstwetters dürften wohl noch einige Gäste mehr den Weg an die Kölner Straße gefunden haben. "Dann können wir in die Breite gehen", zeigte sich Eßer überaus erfreut über die im Vergleich zum Vorjahr erheblich verbesserten Rahmenbedingungen. Vor der Martins- und Adventszeit ist der Geflügelzüchter und Landwirt sehr optimistisch: "Es sieht gut aus, was den Absatz betrifft", sagt er.

Was den Preis für Gänse angeht, werde dieser sich im Rahmen der vergangenen Jahre bewegen, sagt Peter Eßer, bei dem ab sofort Vorbestellungen erfolgen können. Gut zwei Wochen hat die heiße Phase der Vorbereitungen für das Herbstfest gedauert, wobei Eßer stets auf gut 50 ehrenamtliche Helfer aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis zählen kann. Vergleichsweise problematisch sei diesmal das Genehmigungsverfahren gelaufen. Und das, obwohl Eßer sich entgegen seiner Gewohnheit aus früheren Jahren diesmal schon sehr früh darum gekümmert hat. Das Ordnungsamt der Gemeinde und der Kreis hätten wohl im einen oder anderen Punkt nicht übereingestimmt, vermutet Eßer. Für das kommende Jahr rechnet er mit weiteren behördlichen Erschwernissen: "Seit der Love Parade in Duisburg ist manches schwieriger geworden.

Den 2013 eröffneten Hofladen hat der "Gänsepeter" noch einmal verändert, die Zahl der Parkplätze war gestern vergrößert worden, um den aus dem gesamten Rheinland angereisten Besuchern gerecht werden zu können. Hierin spiegelt sich auch der Einzugsbereich des "Gänsepeters" wider, zu dessen Kunden natürlich auch Restaurants gehören. Die können freilich nicht das einzige Standbein sein, wie Eßer weiß: "Ein Gänseessen mit einer hochwertigen deutschen Gans muss auch seinen Preis haben." Dafür, dass in der Gastronomie auch weniger teuere Gänse aus anderen Herkunftsländern zum Zuge kommen, hat er Verständnis. Dieses endet jedoch da, wo diese als deutsche Gänse angeboten und bezahlt werden, was er als "Betrug am Kunden" wertet.

Eßers wohl spektakulärste Geschäftsbeziehung", die 2006 geknüpfte "Dubai-Connection", ist derzeit zumindest unterbrochen. Seit 2007 lieferte Peter Eßer alljährlich Gänse für ein Essen deutscher Geschäftsleute auf die arabische Halbinsel, die er auch schon selbst einmal besucht hat. Diesmal gab es keine Bestellung: Allein die Transportkosten lagen stets bei 2500 Euro.

In den kommenden zwei Monaten wird der "Gänsepeter" von früh bis spät auf Achse sein. Wobei ihm vor der letzten drei Wochen vor Weihnachten ein wenig graust. Am 23. Dezember endet beim Hofverkauf die Gänsesaison, und dann kann es Peter Eßer erst einmal eine Weile ruhiger angehen lassen.

(S.M.)
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