Rommerskirchen Gemeinde prüft Abkehr vom Outsourcing

Rommerskirchen · Die Verwaltung setzt einen Antrag der FDP um und hat deren Fraktionschef Stephan Kunz zugesagt, den Erfolg des Outsourcing von Leistungen in der Grünpflege und bei bestimmten Reinigungsarbeiten genau zu beleuchten.

 Die Gemeinde holt sich externe Unterstützung vor allem bei Aufgaben aus dem Zuständigkeitsbereich des Bauhofes (Foto). Meistens geht es darum, die Anschaffung eigener, teurer Geräte und Maschinen zu vermeiden.

Die Gemeinde holt sich externe Unterstützung vor allem bei Aufgaben aus dem Zuständigkeitsbereich des Bauhofes (Foto). Meistens geht es darum, die Anschaffung eigener, teurer Geräte und Maschinen zu vermeiden.

Foto: Georg Salzburg

Hält das Auslagern bestimmter kommunaler Aufgaben in Rommerskirchen das, was sich die Gemeinde davon versprochen hat? Eine Antwort auf diese Frage wünscht sich der Fraktionsvorsitzende der örtlichen FDP, Stephan Kunz. Beim Gemeinderat und bei Bürgermeister Martin Mertens stößt er mit diesem Anliegen auf Zustimmung und Verständnis. "Wir haben Herrn Kunz bereits zugesagt, das Outsourcing auf den Prüfstand zu stellen. Sein Antrag ist ja quasi eine Unterstützung unserer regelmäßigen Arbeit", sagt Mertens - und betont: "Wir kontrollieren das immer wieder, gerade bei jeder neuen Vergabe von Aufträgen."

Externe Unterstützung holt sich die Gemeinde laut dem Verwaltungschef vor allem im Bereich des Bauhofes bei der Grünpflege, aber auch bei der Innenreinigung von eigenen Gebäuden und bei größeren Reinigungsarbeiten auf Straßen, zum Beispiel nach einem Karnevalszug. Sinn mache so etwas in erster Linie, wenn bei Arbeiten teure oder spezielle Geräte eingesetzt werden müssten, die die Gemeinde sonst für viel Geld selber anschaffen müsste. "Wir verfügen zum Beispiel nur über eine kleine Kehrmaschine. Und auch bei Hubsteigern und ähnlichem sind private Unternehmen wie Gartenbaubetriebe in der Regel besser ausgestattet", erläutert Martin Mertens.

Zwar kein Outsourcing im engsten Sinne, aber doch hilfreich sei im Übrigen die Zusammenarbeit mit Städten aus der Nachbarschaft wie Dormagen und Grevenbroich oder mit dem Rhein-Kreis. So kooperiere Rommerskirchen unter anderem bei Beihilfen, Reisekostenabrechnung und im Bereich der Vollstreckung mit anderen. Mit der Feuerwehr in Grevenbroich gebe es eine Vereinbarung zur Übernahme der Schlauchreinigung.

Über allem müsse der Grundsatz stehen, Kosten zu sparen, verdeutlicht der Bürgermeister. Und - falls vergebene Leistungen zurückgeholt würden - sei zu klären, ob dazu neues Personal benötigt werde. Grundsätzlich sei Outsourcing stets eine Abwägungssache.

"Ziel ist die kritische Auseinandersetzung mit der Notwendigkeit und der Wirtschaftlichkeit bestehender Auslagerungen", sagt Stephan Kunz zu seinem Antrag. Demnach hat die Verwaltung nun den Auftrag, eine Kosten-Nutzen-Analyse zu erstellen, wie sich das Outsourcing in bestimmten Bereichen tatsächlich bewährt hat. Kunz zufolge soll die Verwaltung konkret benennen, welche Aufgaben an Externe vergeben wurden. Zu untersuchen wären nach seinen Worten eine mögliche Abhängigkeit vom Anbieter ebenso wie "die Qualität der ausgelagerten Prozesse, die nicht mehr beeinflusst werden können". Bewusst ausklammern will der Liberale dabei die verschiedenen Formen interkommunaler Zusammenarbeit, "da diese in der Regel langfristig angelegt sind".

Insbesondere im IT-Bereich gibt es vielfach keine Alternative, wie die Verwaltung mit Blick auf die Zusammenarbeit mit der ITK Rheinland und der Stadt Dormagen betont. "Einen eigenen Bereich hierfür aufzubauen, würde jeden Kostenrahmen sprengen", heißt es seitens Kämmerei und Steueramt.

(NGZ)
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