Rommerskirchen Gemeinde spart bei den Energiekosten

Rommerskirchen · Energieexperte Karl-Otto Bienert hat Erfolg: Rommerskirchen zahlt eine halbe Million Euro weniger als noch 2004.

 Karl-Otto Bienert (im Bild mit mit Bürgermeister Martin Mertens) ist seit 2010 der Energiesparbeauftragte der Gemeinde. Die Beratung von Bürgern ist eines seiner Aufgabengebiete.

Karl-Otto Bienert (im Bild mit mit Bürgermeister Martin Mertens) ist seit 2010 der Energiesparbeauftragte der Gemeinde. Die Beratung von Bürgern ist eines seiner Aufgabengebiete.

Foto: LOTHAR BERNS

Energiesparen ist bei den Bürgern gefragt: Beim Tag der Offenen Tür im Rathaus war Karl-Otto Bienert kürzlich im Dauereinsatz, um zahlreiche Fragen von Besuchern zu beantworten, die im Bereich der eigenen vier Wände ihre Energiekosten dämpfen wollen. Neben den positiven Umweltaspekten kann das nämlich auch einen wohltuenden Einfluss aufs eigene Portemonnaie haben.

Die Beratung von Bürgern ist indes nur ein Feld, auf dem der seit Anfang 2010 amtierende Energiesparbeauftragte der Gemeinde tätig ist. Deren Gebäude und Einrichtungen hat er nach wie vor fest im Blick. Hier spielt aktuell die Umrüstung auf LED-Beleuchtung eine bedeutende Rolle. In der Mehrzweckhalle am Nettesheimer Weg ist die bereits während der Sommerferien 2014 erfolgt, im benachbarten "Sonnenbad" ist sie für kommenden Winter geplant. In den Straßenzügen der Gemeinde erfolgt die Umstellung sukzessive.

Im Gefolge des 2003 von der Gemeinde vereinbarten Energie-Contracting kann Rommerskirchen mit eindrucksvollen Zahlen aufwarten: "Wir sparen Schadstoffemissionen von rund 5200 Tonnen jährlich", sagt Bienert mit Blick auf 206 Photovoltaikanlagen und drei Windkraftanlagen, die zuletzt in der Gemeinde installiert waren. Die bringen eine Leistung von 4,6 beziehungsweise 4,8 Millionen Kilowatt in der Stunde. Nicht allein an Schadstoffen wird gespart, es kostet auch deutlich weniger: In etwas mehr als einem Jahrzehnt hat die Gemeinde deutlich über eine halbe Million Euro Energiekosten einsparen können.

"Unser Ziel ist es, durch effizienten Umgang mit Energie einen Beitrag zu einer nachhaltigen Energiepolitik und somit zu einer zukunftsorientierten Entwicklung unserer Gemeinde zu leisten", betont Bürgermeister Martin Mertens.

Nicht nur, aber auch im Zusammenhang mit den früheren Konjunkturpaketen der Bundesregierung hat die Gemeinde schon vor Jahren etliche Heizungsanlagen in öffentlichen Gebäude erneuert und diese auch mit wärmedämmenden Maßnahmen versehen. Neben der Einsparung von Energie trägt die Nutzung erneuerbarer Energien zum Schutz der Umwelt bei.

Mit Hilfe von RWE und Sparkasse Neuss hat die Gemeinde vor zwei Jahren ein Solarkataster eingeführt. Das bietet die Möglichkeit, mit wenigen Mausklicks zu prüfen, "welches Gebäude für Solarenergie geeignet ist", sagt Bienert. Viel Zeit investiert er in die Beratung von privaten Häuslebauern, aber auch von Bürgern, die Heizkosten sparen möchten. Dabei bietet er auch thermografische Untersuchungen für Hauseigentümer an, die die Energieverluste in ihren vier Wänden prüfen wollen. Mehr als 200 Häuser wurden in den vergangenen Jahren begutachtet. Im "Programm" hat Bienert zudem Tipps für Fördermöglichkeiten und Hinweise auf die neueste Rechtslage: Noch nicht flächendeckend bekannt ist dem Energiesparbeauftragten zufolge insbesondere der seit mehr als einem Jahr vorgeschriebene Energieausweis. "Den muss jeder Hausbesitzer vorweisen, der neu vermieten oder sein Haus verkaufen will", sagt Karl-Otto Bienert. Nicht betroffen ist, wer sein Haus durchweg selbst nutzt.

(NGZ)
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