Rommerskirchen Gemeinde will Großtagespflege einrichten

Rommerskirchen · Als Ort ist ab Oktober die Butzheimer Begegnungsstätte Alte Schule vorgesehen. Die Zustimmung des Rats ist sicher.

Die monatelangen Vorbereitungen von Kreisjugendamt und Gemeinde sind abgeschlossen. Voraussichtlich zum 1. Oktober soll es im Obergeschoss der Butzheimer Begegnungsstätte Alte Schule die erste Großtagespflege in Rommerskirchen überhaupt geben. Bei einer Großtagespflege betreuen drei Tagesmütter (Tagesväter sind möglich, aber selten) bis zu neun Kinder. Der Schwerpunkt liegt auf der Betreuung von Kleinkindern bis zu drei Jahren, wenngleich theoretisch Kinder bis zu 14 Jahren aufgenommen werden können.

Die Idee zu einer Großtagespflege kam aus einer Notwendigkeit heraus: Im kommenden Kindergarten-Jahr 2015/16 sind sämtliche Betreuungsplätze für unter drei Jahre alte Mädchen und Jungen in den örtlichen Tagesstätten belegt. Dennoch wird die Großtagespflege kein Provisorium sein, wie Toni Berheide vom Kreisjugendamt und Elmar Gasten als zuständiger Dezernent unisono versichern. Auch wenn sich die Situation bei der Kleinkind-Betreuung durch den Bau des neuen Kindergartens am Gorchheimer Weg 2016 wieder entspannt haben wird, soll die Großtagespflege eine dauerhafte Einrichtung bleiben.

Welche Tagesmütter zum Einsatz kommen, steht Berheide zufolge noch nicht fest. Es sei auch nicht zwingend nötig, dass sie aus Rommerskirchen selbst kommen. Denn die Auswahl geeigneter Betreuerinnen orientiere sich an strengen Kriterien: "Die Tagesmütter werden nach dem so genannten DJI-Curriculum 160 Stunden lang geschult", erläutert der Mitarbeiter des Kreisjugendamtes. Diese Schulung könne sich "teilweise berufsbegleitend über ein Jahr hinziehen". Darüber hinaus müssen die Tagesmütter einen Erste-Hilfe-Kursus für Kleinkinder absolvieren.

Nach Berheides Beobachtungen ist die Tagespflege nicht nur gesetzlich, sondern auch in der Akzeptanz der Eltern längst gleichwertig mit der Betreuung in einem Kindergarten. Die vom Jugendamt ausgewählten und geschulten Tagesmütter sind selbständig tätig und stellen dem Rhein-Kreis Neuss die vereinbarte Geldleistung pro Kind und betreuter Stunde in Rechnung. Das Jugendamt berechnet die Elternbeiträge, die auch bei ihm als Träger zu entrichten sind. Die Gemeinde stellt die Räume im Obergesschoss der Begegnungsstätte per Mietvertrag unentgeltlich, jedoch gegen Erstattung der Nebenkosten, zur Verfügung.

Bis 2012 war dort zwölf Jahre lang der eingruppige Kindergarten "Gillbachspatzen" untergebracht. Derzeit sind die Räume leer. In den Sommerferien rücken jedoch Handwerker an, die kleinere Umbau- und Malerarbeiten erledigen sollen, damit die neue Einrichtung am pünktlich am 1. Oktober starten kann. "Wir sind optimistisch, dass wir den Termin halten können", sagt der Dezernent.

(NGZ)
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