Rommerskirchen Gemeinde wirbt für schnelles Internet

Rommerskirchen · Glasfaser-Ausbau könnte schon 2016 realisiert werden, wenn mindestens 40 Prozent der Haushalte die Technik nutzen.

Deutlich schneller als gedacht soll nun das schnelle Internet kommen. Die Deutsche Glasfaser soll die Gemeinde mit modernster Breitbandtechnologie versorgen. Einen entsprechenden Vertrag hat Bürgermeister Martin Mertens bereits mit der Deutschen Glasfaser unterzeichnet. "Wir versorgen somit rund 5000 Haushalte mit der schnellen Anbindung an die Datenautobahn und investieren dafür 8,4 Millionen Euro in der Gemeinde", sagt Gerda Meppelink, Vorstandsmitglied des mit seinem Hauptsitz in Borken ansässigen Unternehmens.

Für Martin Mertens ist das Vorhaben "für die Gemeinde mindestens ebenso wichtig wie der neue Bahnhof", wie er im Haupt- und Finanzausschuss deutlich machte. Die Deutsche Glasfaser galt schon im Sommer als ein potenzieller Kandidat auch für Rommerskirchen. In Korschenbroich, Jüchen und Grevenbroich ist die Unternehmensgruppe bereits aktiv. In Rommerskirchen soll das Projekt nach denselben Kriterien umgesetzt werden. Grundvoraussetzung dafür, dass die Deutsche Glasfaser den Ausbau vornimmt, ist eine entsprechend große "Nachfragebündelung". Dies bedeutet konkret, dass 40 Prozent der Haushalte in den jeweiligen Ausbaugebieten vorab ihr Interesse bekunden.

Laut Nicole Holländer von der Deutschen Glasfaser soll der Start im Norden der Gemeinde erfolgen, wobei alles sehr zügig vonstatten geht: Bereits am 7. Dezember findet im Ratssaal ein so genanntes Multiplikatorengespräch statt, auf das weitere Info-Veranstaltungen folgen sollen. Nach den Ortschaften von Ramrath bis Evinghoven könnten dann womöglich schon 2016 Nettesheim und Butzheim für die Nachfragebündelung ins Auge gefasst werden. Die Deutsche Glasfaser garantiert ihren Kunden eine Leistung von 100 Mbit im Up- und Download. Ein Upgrade auf 200 Mbit ist gegen einen Aufpreis möglich. Verträge mit bisherigen Anbietern könnten die Kunden auslaufen lassen, ohne auf den Service der neuen Technologie verzichten zu müssen, so Nicole Holländer.

Die Anschlüsse werden bis zur Haustür verlegt. Abgesehen davon, dass Breitband das technologische Nonplusultra ist, verweist der Bürgermeister auch auf einen anderen Aspekt. "Es steigert auch den Wert der Immobilie", so Martin Mertens im Hauptausschuss. Doch nicht allein Privatleute sollen profitieren:

"Die Verfügbarkeit schneller und zukunftsgeeigneter Datenleitungen entscheidet gleichermaßen über die Attraktivität als Wirtschaftsstandort und die Bewertung der Wohn- und Lebensqualität", weiß Wirtschaftsförderin Bele Hoppe, die sich bereits im Sommer bei Veranstaltungen der Deutschen Glasfaser über deren Angebot informiert hat.

Was die südlichen Teile der Gemeinde angeht, hat die Wirtschaftsförderung, die bereits seit längerem aufgenommenen Gespräche mit der RWE FiberNet GmbH und deren Partner NetCologne intensiviert. "Die Gespräche sind sehr positiv verlaufen, so dass voraussichtlich auch hier ein breites Angebot an verbesserten Bandbreiten entstehen wird", so die Wirtschaftsförderin.

(S.M.)
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