Rommerskirchen Gemeinsame Gewerbe-Idee mit Bedburg

Rommerskirchen · Bei Gewerbegebieten, aber auch bei Erholungsflächen möchte Bürgermeister Martin Mertens mehr mit seinem Amtskollegen Sascha Solbach aus Bedburg zusammenarbeiten. Ein Treffen der Wirtschaftsförderer soll Pläne vertiefen.

 Kreis- und Regierungsbezirks-Grenzen wollen Bürgermeister Martin Mertens (l.) und sein Bedburger Amtskollege Sascha Solbach gemeinsam überwinden: Pläne für interkommunale Zusammenarbeit werden ausgearbeitet.

Kreis- und Regierungsbezirks-Grenzen wollen Bürgermeister Martin Mertens (l.) und sein Bedburger Amtskollege Sascha Solbach gemeinsam überwinden: Pläne für interkommunale Zusammenarbeit werden ausgearbeitet.

Foto: Linda Hammer

Sie kennen sich seit ihrer Zeit als zwei Büroleiter von SPD-Abgeordneten im Düsseldorfer Landtag, gestern trafen sie sich als zwei Bürgermeister: Der Rommerskirchener Martin Mertens und sein Bedburger Amtskollege Sascha Solbach wollen gemeinsam neue Wege gehen und eine Zusammenarbeit über Kreis- und Regierungsbezirks-Grenzen hinaus aufbauen. Dabei denken beide an ein interkommunales Gewerbegebiet, das an das bestehende von Rommerskirchen mit Grevenbroich grenzen könnte.

Auf eine Fläche festlegen wollte sich Bürgermeister Mertens gestern noch nicht, wohl aber auf die feste Absicht, dort zwischen Rommerskirchen, Grevenbroich, Bedburg und auch Bergheim für eine noch bessere Möglichkeit der Ansiedlung zu sorgen. "Wir alle können nur davon profitieren, wenn wir gemeinsam um Unternehmen werben", sagte Mertens, der auf Gespräche bei der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real Anfang Oktober in München verwies. "Wir haben dort mit Unternehmen gesprochen und unsere Region präsentiert", erwartet er eine positive Entwicklung für Niederlassungen, wenn auch nicht sofort. Einem Investor aus dem arabischen Bereich, der sich nach dem Expo-Auftritt für eine Ansiedlung eines 25 000 Quadratmeter großen Einkaufscenters in Rommerskirchen interessierte, musste die Wirtschaftsförderung gerade absagen.

Dass es generell eher möglich sei, gemeinsam durch Zusammenlegen von Restflächen noch Gewerbegebiete zugesprochen zu bekommen als ganz neue Gebiete, bestätigte Bürgermeister Solbach: "Da schauen die Bezirksregierungen genau auf die Kommunen und ihr Engagement. Wer keine Gebiete weiterentwickelt, wird auch keine neuen Flächen erhalten", berichtet er von einem konkreten Fall aus Bedburg in der Vergangenheit.

Da Bedburg wie Rommerskirchen am Rand des Regierungsbezirks liege, ende eine Planung oft dort, statt dass sie weitergeführt werde. Das soll sich ändern. Gemeinsam mit Reimar Molitor, dem Geschäftsführer der Region Köln Bonn, hatten Mertens und Solbach in München bereits über eine verstärkte Zusammenarbeit geredet. "Wir wollen unsere Kontakte nutzen, um Synergien zu erreichen, die dann allen zugute kommen", weist Mertens auf den geplanten Workshop der Wirtschaftsförderer beider Kommunen hin: "Dann werden die Pläne auf Arbeitsebene vertieft", sagte der Rommerskirchener Wirtschaftsförderer Johann-Josef Schmidt. Sein Bedburger Kollege Udo Schmitz ergänzt: "Wir müssen unsere Lage im Speckgürtel Kölns nutzen."

Dabei geht es auch um die Optimierung der Infrastruktur, um Verkehrswege, Erholungs- und Grünflächen. Dann sollen auch die beiden Regierungspräsidentinnen aus Düsseldorf und Köln über die Ergebnisse informiert werden. "Wir wollen in der Region, mit den Besonderheiten bei allen zukünftigen Planungen berücksichtigt werden", weist Sascha Solbach auch auf den Strukturwandel der Braunkohlentagebau-Kommunen hin. "Diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit soll auch auf die Nachbarkommunen ausgeweitet werden", erklärte Mertens.

(NGZ)
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