Rommerskirchen Goergens-Abschied bei der Biker-Messe

Rommerskirchen · Das wohl letzte Konzert des bekannten Rommerskirchener Musikers löste bei vielen Zuhörern Wehmut aus.

 Beim Biker-Gottesdienst begleitete Willie Goergens von den "Dötzdorf Allstars" Pfarrer Thomas Spitzer auf der Gitarre. Zudem gab er mit seiner Band ein gut zweieinhalbstündiges Abschiedskonzert.

Beim Biker-Gottesdienst begleitete Willie Goergens von den "Dötzdorf Allstars" Pfarrer Thomas Spitzer auf der Gitarre. Zudem gab er mit seiner Band ein gut zweieinhalbstündiges Abschiedskonzert.

Foto: Linda Hammer

Für die meisten Besucher dürfte es ein ungewohntes Bild gewesen sein. Der eine oder andere hat sogar ungläubig gestaunt: Beim Bikertag rund um die evangelische Kreuzkirche präsentierte sich Willie Goergens bei seinem Abschiedskonzert von den "Dötzdorf Allstars" und der Gemeinde Rommerskirchen handzahm wie selten. Zum Bikertag gehört stets ein Gottesdienst, und als "Ehrenministrant" und Organist von Pfarrer Thomas Spitzer fungierte Katholik Willie Goergens klaglos und ohne den leisesten Versuch, an der Zeremonie Improvisationen vorzunehmen.

Was nicht jedem bekannt ist: Goergens (53) sammelte erste Erfahrungen mit Live-Auftritten in den 1970-er Jahren unter anderem bei Jugendmessen in der Pfarrkirche St. Peter. Thomas Spitzer widmete sich in seiner Predigt vor den von einer 130 Kilometer langen Tour zurückgekehrten "Motorradfreunden Rommerskirchen" dem 139. Psalm und dem "Versprechen Gottes, allezeit an unserer Seite zu sein und uns nicht allein zu lassen". Unter diesem Versprechen stehe alles, "was uns begegnet im Leben auf zwei Rädern und im Leben vor und nach dem Motorrad", sagte Spitzer. Dies zu glauben, führe zu dem Bewusstsein: "Niemand von uns geht verloren, nicht an das Leben, nicht an den Tod."

Die Rundfahrt der Biker hatte einmal mehr Volker Preß geplant. Ein Neuling drohte mehrfach seinen Auspuff zu verlieren, wie Stefan Abts von den Motorradfreunden berichtete. Letzten Endes kamen jedoch alle gestarteten Fahrer wohlbehalten ins Ziel. Die Biker hatten ihren Spaß auf der Fahrt, die einmal mehr die Braunkohleregion streifte, wobei von einer 125-er Maschine bis zur 1300-er BMW alle Leistungsklassen vertreten waren. Über den Kreis Heinsberg ging es Richtung Viersen und über Mönchengladbach-Neuwerk und Kleinenbroich zurück nach Frixheim.

Die "Dötzdorf Allstars" zeigten sich beim ersten und letzten Konzert in dieser Zusammensetzung in bester Spiellaune. Auf der Bühne stand mit Ausnahme von Steve A. die "Urformation" der "Allstars", die 2003 erstmals aufraten. Gut zweieinhalb Stunden dauerte das Konzert von Willie Goergens, Gitarrist Volker Simon, Bassist Raimund Stamm und Schlagzeuger Steve A., die den Fans gut ein halbes Dutzend Zugaben lieferten. Ein Gastspiel an der Gitarre gab auch Jochen Oberlack, Chef der Ansteler Produktionsfirma "belerophon" und der Band "The Orpheus Replica". Oberlack, mit Willie Goergens seit langem bestens bekannt, hofft, dass dessen angekündigter Abschied nicht das letzte Wort bleibt. "Willie darf nicht aufhören." Ähnlich sieht es Thomas Spitzer: "Nächstes Jahr gibt es wieder einen Biker-Tag, und wir hoffen, dass er dabei sein wird", sagt der Pfarrer.

Willie Goergens will musikalisch in nächster Zeit deutlich kürzer treten. Unter dem Label "Dötzdorf Allstars" wird er definitiv keine Musik mehr machen. Das in Frixheim aufgetretene Quartett tritt 2014 noch drei Mal auf, letztmals am zweiten Weihnachtstag in der Dormagener Kulturkirche, dann allerdings unter dem Bandnamen "Mono-Brothers".

(S.M.)
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