Rommerskirchen Grundwasser der Gemeinde ist gut - noch

Rommerskirchen · Experte vom Erftverband empfiehlt im Umweltausschuss andere Düngung und vermehrte Proben.

 Auf dem Prüfstand: Überschüssige Düngeanteile im Boden schaden der Qualität von Grund- und Trinkwasser.

Auf dem Prüfstand: Überschüssige Düngeanteile im Boden schaden der Qualität von Grund- und Trinkwasser.

Foto: RM

Das Grundwasser, aus dem das Trinkwasser für die Gemeinde gewonnen wird, ist annähernd nitratfrei. So berichtete es Nils Cremer, beim Erftverband zuständig für die Überprüfung der Qualität des Grundwassers, im Ausschuss für Bauen, Natur und Umwelt. Die schlechte Nachricht lieferte er aber gleich mit: Ob die Wasserqualität so gut bleibt, ist fraglich.

In der Landwirtschaft werden Nitrate als Kunstdünger oder in Form von Gülle verwendet und als Stickstoff auf die Felder aufgebracht. Überschüssige Düngeanteile, die von den Pflanzen nicht als Nährstoffe aufgenommen werden können, werden vom Sickerwasser langsam durch den Boden in tiefere Schichten geschwemmt. "An der Grundwasseroberfläche in etwa 15 Metern Tiefe beträgt der gemessene Nitratwert 80 Milligramm pro Liter", so Cremer. Der Richtgrenzwert liege bei 50 Milligramm. In tieferen Schichten jedoch nehme der Nitratwert ab und liege in 80 Metern, der Tiefe, aus der auch das Trinkwasser gefördert wird, bei nahezu Null. Cremers Empfehlung: Die Düngung in der Landwirtschaft so anpassen, dass möglichst wenig Stickstoff im Boden bleibt. Einen Mengenrichtwert könne er aber nicht benennen. "Das kommt auf die Verwendung des Bodens an, je nach Frucht, Boden und Klima ändert sich der Bedarf", erklärte Cremer. Zuverlässig könne man die Werte nur ermitteln, indem man jedes Jahr vor und nach der Ernte Bodenproben nehme und untersuche. Diese Untersuchungen würden bisher nur in Wasserschutzgebieten durchgeführt. Sinnvoll wäre dies jedoch flächendeckend. Um die Landwirte dazu besser beraten zu könne, habe die Landwirtschaftskammer zusätzliche Fachleute eingestellt. Kostenbelastungen für die Bauern lässt Cremer als Argument gegen vermehrte Prüfungen nicht gelten: "Die Mehrkosten können durch Optimierung beim Einsatz von Düngemitteln in der Regel wieder hereingeholt werden."

(NGZ)
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