Rommerskirchen Händler wollen am ersten Advent öffnen

Rommerskirchen · Bei den verkaufsoffenen Sonntagen in Rommerskirchen soll es eine Änderung geben. Neben dem dritten Juni-Sonntag sollen die Geschäfte künftig am ersten statt am zweiten Adventssonntag geöffnet sein.

 Verkaufsoffene Sonntag (im Bild das Center am Park) sollen mehr Umsatz bringen. Nachdem das Angebot am zweiten Advent nicht gut angenommen wurde, soll es nun einen Termin im Juni und einen am ersten Advent geben.

Verkaufsoffene Sonntag (im Bild das Center am Park) sollen mehr Umsatz bringen. Nachdem das Angebot am zweiten Advent nicht gut angenommen wurde, soll es nun einen Termin im Juni und einen am ersten Advent geben.

Foto: MREU

Das hat der Ratsausschuss für öffentliche Belange jetzt dem am 19. März tagenden Rat empfohlen - einstimmig. Die Ausschussmitglieder folgten Argumenten aus der Händlerschaft. Auch die Frage nach einer funktionierenden Interessenvertretung des Einzelhandels kam wieder zur Sprache.

Auslöser der Diskussionen war der verkaufsoffene Sonntag am zweiten Advent 2014, der den beteiligten Geschäftsleuten in schlechter Erinnerung geblieben ist. Nachdem ein im Mariannenpark ansässiger Einzelhändler gegenüber dem Wirtschaftsbüro der Gemeinde über einen deutlichen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr geklagt hatte, hatte dieses nachgehakt. Der Tenor war eindeutig: Die Unternehmen sprachen sich durch die Bank dafür aus, den verkaufsoffenen Sonntag auf das erste Adventswochenende zu verlegen, unabhängig davon, ob dieses noch in den November oder schon in den Dezember fällt.

Dies ermögliche es ihnen - anders als 2014 -, auch vom Nikolausgeschäft zu profitieren. Einen weiteren Vorteil sehen die Einzelhändler laut Wirtschaftsförderin Bele Hoppe darin, bei einem stets am ersten Adventswochenende abgehaltenen verkaufsoffenen Sonntag Kollisionen mit den Nachbarkommunen vermeiden zu können. Die "ordnungsbehördliche Verordnung über das Offenhalten von Verkaufsstellen" soll nun den dritten Juni-Sonntag und den ersten Adventssonntag als verkaufsoffene Sonntage festlegen.

Die bisherige Regelung, die zwingend den ersten Dezember-Sonntag als verkaufsoffen vorschreibt, ist noch nicht sehr alt. Sie war vor dem Hintergrund der Krise der vor einem Jahr aufgelösten "Wirtschaftsinitiative Rommerskirchen-WIR" zustande gekommen. Bis 2010 war der von WIR organisierte Martinsmarkt im November der zugkräftigste verkaufsoffene Sonntag in der Gemeinde, wie der Kundenstrom im Center am Park und dem Mariannenpark bewiesen hatte.

Doch schon 2011 gab es nur noch einen "normalen" verkaufsoffenen Sonntag - WIR war nicht mehr in der Lage, den Martinsmarkt weiterzuführen. Der jüngste Flop am zweiten Advent wirft die Frage auf, ob dergleichen durch eine funktionierende Interessenvertretung des Einzelhandels hätte verhindert werden können. Bele Hoppe hatte schon vor ihrem Amtsantritt im September eine entsprechende Initiative zur Neugründung angekündigt.

Für sie ist es "wichtig, dass sich Unternehmen und Bürger selbst organisieren." Bei Gesprächen mit der in Frage kommenden Klientel hat sie festgestellt, dass dies noch ein hartes Stück Arbeit sein wird. "Die Auflösung ist immerhin erst ein Jahr her", verweist Wirtschaftsbüro-Leiter Elmar Gasten auf die unter den Einzelhändlern verbreitete Skepsis. Aufgeben mag Bele Hoppe indes nicht, auch wenn weitere Gespräche, die sie führen möchte, womöglich nicht zum schnellen Erfolg führen sollten.

(S.M.)
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