Rommerskirchen Hallenbad schreibt weiter rote Zahlen

Rommerskirchen · Rat bringt Rahmenplan für Gemeinde auf den Weg - auch zur Gegend des Bades, bei dem Aufwendungen zu senken sind.

Rommerskirchen: Hallenbad schreibt weiter rote Zahlen
Foto: Hans Jazyk

Bis 2020 ist der Rat gewählt, der gestern erstmals nach der Sommerpause tagte. Der Blick von Politik und Verwaltung galt indes bereits dem folgenden Jahrzehnt. "Roki 2030" lautet eine Rahmenplanung im Bereich der Gillbachgrundschule, des weiterhin defizitären Hallenbads und demnächst wohl auch eines neuen Kindergartens am Nettesheimer Weg. Für deren Erstellung - soweit es Verkehrsplanung und Städtebau angeht - hat der Rat ein Ingenieurbüro beauftragt. Die Kosten: etwa 20 000 Euro.

Die Initiative hatte die UWG ergriffen, die gestern auch die Erstellung eines übergreifenden Entwicklungskonzepts für das gesamte Gemeindegebiet beantragte. Bei der Verwaltung lief die Wählergemeinschaft damit offene Türen ein. Carsten Friedrich, Leiter des Amts für Gemeindemanagement, empfahl den Politikern den Vorschlag und stellte ein Papier in Aussicht, das die Inhalte eines schrittweise zu verwirklichenden Gemeindeentwicklungskonzepts skizziert.

Der UWG geht es nach den Worten ihrer Fraktionsvorsitzenden Ulrike Sprenger nicht zuletzt darum, die Dörfer der Gemeinde in ein solches Konzept einzubringen. Bürgermeister Martin Mertens machte deutlich, dass ähnliche Absichten auch CDU, Grüne und SPD schon einmal geäußert hätten. Holger Hambloch (CDU) kommentierte, dass die CDU angesichts eines schon früheren Beschlusses für ein solches Entwicklungskonzept jetzt schlecht dagegen stimmen könne. "Im Grunde ist das eine obsolete Geschichte", meinte Hambloch. Erst kurz zuvor hatte der Rat den neuen Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Wirtschaft installiert, dem damit schon eine Menge Diskussionsstoff geliefert wurde. Der im Bereich von Schule und Hallenbad geplante Kindergarten wird Kämmerer Hermann Schnitzler zufolge wohl nicht mehr gebaut werden. Von Interesse ist dieser Teil der Gemeinde auch, weil nach dem "Run" auf die Baugrundstücke an der Gillbachstraße zahlreiche weitere Wohnhäuser geplant werden.

Hermann Schnitzler widmete sich anschließend der aktuellen Entwicklung des Hallenbads, das seit einigen Jahren als Eigenbetrieb geführt wird. Dass das "Sonnenbad" ungeachtet steigender Besucherzahlen ein Zuschussbetrieb bleiben wird, ist gleichsam die "Geschäftsgrundlage". Vor gut anderthalb Jahren hatte der bisherige Bürgermeister Albert Glöckner das jährliche Defizit auf 240 000 Euro beziffert, ohne dass darin Investitionskosten enthalten sind. Damals waren die Nutzungsgebühren erhöht worden. Das sollte das Defizit künftig unter die 200 000-Euro-Grenze zu drücken. Hieran wird noch einiges zu tun bleiben. "Die Nutzungsentgelte müssen einer kritischen Betrachtung unterzogen werden", so Schnitzler. Ihm zufolge gilt es "die Aufwendungen aufs absolut Notwendige zu reduzieren." Die von Holger Hambloch geforderte Diskussion darüber, dass "man Einnahmen plant, die nicht erreicht werden", wurde gestern allerdings (noch) nicht geführt. Den Konsens, das Schwimmbad zu erhalten, dürfte allerdings auch der neue Rat weiterhin aufrecht erhalten.

(NGZ)
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