Rommerskirchen Haltestellen sollen barrierefrei werden

Rommerskirchen · Für 100 000 Euro will sich die Gemeinde zunächst die acht Busstationen im Umfeld der Altenheime vornehmen.

Dass nur noch barrierefrei gebaut wird, ist mittlerweile über öffentliche Einrichtungen hinaus gesellschaftlicher Konsens. Dass Behinderte, ältere Menschen, aber auch Mütter mit Kinderwagen das Bahnhofsgelände problemlos nutzen können, ist sogar die Geschäftsgrundlage für die öffentliche Förderung seines Umbaus. Barrierefrei ausbauen will die Gemeinde nun auch einen Großteil ihrer Bushaltestellen. "Als Gemeinde bemühen wir uns, den geänderten Anforderungen der heutigen Gesellschaft gerecht zu werden und uns als familien- und seniorenfreundliche Gemeinde zu präsentieren, sagt Bürgermeister Martin Mertens.

Das Planungsbüro Isaplan hat inzwischen ein Ausbaukonzept für das gesamte Gemeindegebiet erstellt und dabei die Vorgaben und Wünsche der Verwaltung berücksichtigt. "Wir wollen nun sukzessive hochfrequentierte Bushaltestellen barrierefrei umbauen", sagt Martin Mertens. Dass schrittweise vorgegangen wird, hat zum einen finanzielle Gründe. Es geht um insgesamt 77 Bushaltestellen, deren Umbau fast 1,7 Millionen Euro kosten soll, wobei die Fördermittel des Landes - immerhin 90 Prozent - gestreckt und nicht auf einen Schlag ausgezahlt werden. Zudem können derart viele Haltestellen ohnehin nicht gleichzeitig in Angriff genommen und in einem Rutsch saniert werden. Der Bauausschuss hat jetzt beschlossen, zunächst die Bushaltestellen des Bezirks Süd umbauen zu lassen und den entsprechenden Förderantrag zu stellen. Aus nachvollziehbaren Gründen: In der "Altgemeinde" Rommerskirchen nämlich leben nach wie vor die meisten Einwohner, und mit 35 noch nicht barrierefreien Haltestellen ist ihre Zahl hier am größten. Die Umbaukosten liegen bei geschätzten 480 000 Euro. Der Radius soll aber im Süden noch einmal verkleinert werden, und zwar auf zunächst acht Haltestellen. Allein sechs davon befinden sich nämlich nahe den Seniorenheimen Carpe Diem und St. Elisabeth, aber auch den Seniorenwohnanlagen und öffentlichen Gebäuden an Nettesheimer Weg, Kastanienallee, Rosenweg und dem Gesundheitszentrum im Rathaus. Hier ist jedenfalls definitiv mit einer deutlich höheren Zahl gehandicapter Benutzer zu rechnen als an anderen Haltestellen. Der Bauausschuss rechnet mit Kosten von rund 100 000 Euro.

Danach geht es um die übrigen Haltestellen von Sinsteden bis Anstel. Sind die erstmal umgebaut, sollen 26 Haltestellen im Norden der Gemeinde an die Reihe kommen. Hier stehen Kosten in Höhe von 520 000 Euro im Raum. Zuletzt ginge es in einem dritten Schritt dann um 16 außerhalb der Ortschaften, gleichwohl in Gemeindegebiet, liegende Haltestellen. Sie barrierefrei umzubauen, wäre mit rund 660 000 Euro die teuerste Etappe. Isaplan wird nun zunächst die Förderanträge ausarbeiten. Ist der Bescheid aus Düsseldorf da, kann die konkrete Planung beginnen.

(S.M.)
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