Rommerskirchen Helfer für Hunde und Katzen gesucht

Rommerskirchen · Das Tierheim Oekoven braucht dringend zusätzliche ehrenamtliche Unterstützung. Die Fertigstellung des neuen Hundehauses mit elf zusätzlichen Boxen verzögert sich wohl bis in den Januar.

Bis auf drei oder vier Tage im Jahr ist Uta Wegener eigentlich stets vor Ort. Das war nicht immer so. Doch in der Zeit, als die Leiterin nicht täglich im Oekovener Tierheim präsent war, da sei es bald drunter und drüber gegangen. Jetzt sucht der Verein händeringend nach ehrenamtlichen Helfern, die bereit sind, sich um die zahlreichen Tiere an der Neurather Straße 1 zu kümmern und sich auch nicht scheuen, Zwinger und Katzenklos sauber zu machen.

35 Hunde verschiedener Größen und Rassen werden aktuell im Tierheim versorgt. Einer von ihnen ist der langhaarige Siberian Husky "Bazinga". Seit knapp vier Monaten ist der Rüde jetzt im Tierheim, den offenbar seine Vorbesitzer am 22. August am Netto-Discounter in Grevenbroich angebunden und ausgesetzt hatten. Da sich die Vorbesitzer nicht ermitteln ließen, kann das Alter des Husky nur geschätzt werden und dürfte zwischen drei und fünf Jahren liegen. "Bazinga" ist ein gutmütiges, aber sehr lebhaftes Tier, das viel Bewegung braucht und im Idealfall an Husky-erfahrene Menschen vermittelt werden soll.

Ein schweres Schicksal hat auch Rico bereits erlitten. Der Labrador-Mischling ist tragischerweise blind. Doch das wussten die Menschen noch nicht, als sie ihn von Rumänien nach Deutschland holten. Erst zuhause merkten sie, dass mit dem stattlichen Rüden etwas offensichtlich nicht stimmt. "Als sie dann herausfanden, dass das Tier nicht sehen kann, landete es bei uns", erzählt Uta Wegener. Er gilt als nahezu unvermittelbar.

Mit großem finanziellen Aufwand entsteht zurzeit ein weiteres Hundehaus mit elf Boxen. Die Fertigstellung verzögert sich wohl bis Januar, weil noch einige Arbeiten in Eigenleistung und ehrenamtlich erledigt werden müssen. Trotzdem wird der Bau am Ende wohl 150.000 Euro kosten.

Zahlenmäßig den Hunden weitaus überlegen sind die Katzen. 170 Samtpfoten bevölkern die verschiedenen Katzenhäuser und das Gelände. "Gerade die scheuen Katzen brauchen Auslauf", weiß die Leiterin Wegener, die seit vielen Jahren auch erste Vorsitzende des Tierschutzvereins für den Kreis Neuss ist, der das Heim betreibt. Auch ihr Mann Rüdiger ist im Verein aktiv. Er erledigt unter anderem die Besorgungen, schafft die Tiernahrung heran und führt die Vereinskasse. Neben Hunden und Katzen finden in Oekoven noch weitere Tierarten Unterschlupf (siehe Kasten).

Ans Aufhören mag Uta Wegener nicht gern denken, auch wenn sie mit ihren inzwischen 70 Jahren manchmal an ihre Belastungsgrenze stößt. "Irgendwann muss ich eine Nachfolge für mich finden", sagt sie. Aber das dürfte nicht so einfach werden. Denn auch wenn die sechs Kommunen Grevenbroich, Jüchen, Kaarst, Korschenbroich, Meerbusch und Rommerskirchen gemeinsam für den Lohn der vier fest angestellten Mitarbeiter, des Azubi und des Bufti aufkommen: Uta Wegener und ihr Mann Rüdiger machen ihre Arbeit ehrenamtlich. Finanzieren können sie das nur, weil ihre gemeinsame Rente zum Leben reicht und sie kaum etwas ausgeben: "Ich hab' ja gar keine Zeit dazu", sagt sie.

(NGZ)
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