Rommerskirchen Heyner will nun liberalen Seniorenzirkel

Rommerskirchen · Die seit 2007 von Gerhard Heyner geführte Senioren-Union der CDU sucht weiter einen Nachfolger.

 Gerhard Heyner (FDP) will sich auch in Zukunft keineswegs nur dem heimischen Garten widmen.

Gerhard Heyner (FDP) will sich auch in Zukunft keineswegs nur dem heimischen Garten widmen.

Foto: Tinter Anja

Manch einem seiner bisherigen Parteifreunde könnte es wie ein Paukenschlag in den Ohren klingen: Gerhard Heyner, seit Ende April Mitglied der FDP, denkt über die Gründung einer Organisation liberaler Senioren nach - ein Projekt, dass die FDP kreisweit forcieren will. Von Mitgliedern der Senioren-Union, die nicht zugleich der CDU angehörten, sei er darauf bereits angesprochen worden, sagte Heyner jetzt nach seinem letzten Gastspiel bei den CDU-Senioren. Die hatten ihn nach vollzogener Kassenprüfung im Restaurant "Vier Jahreszeiten" des Seniorenparks "carpe diem" offiziell entlastet.

Als Heyners durchaus einflussreiche Machtbasis innerhalb der CDU war die von ihm 2007 gegründete Senioren-Union manch einem Christdemokraten nie recht geheuer. Mit der ein oder anderen publikumswirksamen Veranstaltung hatte Heyner der Senioren-Union Resonanz über die CDU hinaus verschafft. Beim jetzigen Treffen präsentierte sich die Truppe zumindest personell an einem Tiefpunkt. Gerade einmal sechs Mitglieder waren erschienen, einen Nachfolger für Heyner fanden sie nicht und der neu gewählte Kassierer Heinz Bytomski machte sogleich deutlich, dass er höchstens bis 2017 im Amt bleiben will. Heyners Stellvertreter Theo Paschen lehnte den Vorsitz ab. Er wird die Senioren-Union bis zu einem neuerlichen Versuch führen, im Herbst einen Nachfolger für Heyner zu finden. Josef Horstmann, Ehrenvorsitzender der Senioren-Union am Niederrhein, winkte gleichfalls ab, wird indes die Rommerskirchener Senioren offiziell im Kreisvorstand vertreten.

Zwischen Heyner und CDU-Chef Michael Willmann kam es zu einem zumindest kleinen Showdown: "Ich kann es aus persönlichen Gründen nicht verantworten, Michael Willmann zu unterstützen", sagte Heyner mit Blick auf dessen angestrebte Landtagskandidatur wie auch eine erneute Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters 2020." Willmann zufolge "hat sich Gerhard Heyner nach der Kommunalwahl 2014 zurückgezogen und eigentlich nur einen Grund gesucht, die CDU zu verlassen." Heyners Entscheidung sei "traurig, schade und falsch", so Willmann. Nach Auffassung des CDU-Chefs sollte die Entscheidung über die Mitgliedschaft in der CDU nicht von den Sympathien oder Antipathien für eine Person abhängig gemacht werden: "Mir ist es schleierhaft, warum er solch weitreichende Konsequenzen zieht", so Willmann. Unverständnis zeigte auch Theo Paschen. "Was in letzter Zeit passiert ist, war hart am Limit. Man kann nicht von einer Partei in die andere wechseln. Ich würde es nicht tun, aber es gibt Menschen, die wollen Macht."

Heyner hatte das Treffen zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen. Seinen Ex-Parteifreunden gab er zu bedenken, dass er 2014 "gegen den Trend", bei der Kreistagswahl sein Mandat verteidigt und sogar noch dazu gewonnen habe. Im Kreistag wird er seine sechs Ausschusssitze inklusive des stellvertretenden Vorsitzes im Jugendhilfeausschuss behalten.

(NGZ)
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