Rommerskirchen Jecke Wiever feiern Cantz und Räuber

Rommerskirchen · Der Auftakt für den viertägigen Mädchensitzungs-Marathon der KG Rut-Wieß Rommerskirchen, der bis Freitag insgesamt mehr als 2500 Frauen in den "Gillbach-Gürzenich" locken wird, verlief furios.

640 jecke Wiever in bunten Kostümen strömten am Dienstag in den seit Monaten ausverkauften "Gillbach-Gürzenich". Dort fieberten sie einem fünfstündigen Programm entgegen, das mit seinen hochkarätigen Kräften so manchen Kölner Literaten neidisch machen könnte. Den Anfang machte pünktlich um fünf vor fünf Uhr der stellvertretende Vorsitzende der KG Rut-Wieß Rommerskirchen, Matthias Schlömer, er begrüßte das ausschließlich weibliche Publikum. Schlömer sprang für den erkälteten Vorsitzenden Jürgen Lorenz ein, der wohl auch die übrigen drei Mädchensitzungen verpassen wird. Anschließend zog Sitzungspräsidentin Margret Velder mit ihrem Elferrat ein, begleitet von den Tanzgruppen Jillbachdötzchen und Jillbach-Pänz. Und natürlich vom regierenden Prinzenpaar Jonas I. (Meisen) und Julia Sophie II. (Drillen) sowie deren Eltern und Geschwister. Als Prinzenführer sprang für Lorenz Funkenboss Josef Klasen ein.

Nachdem die Tanzcorps ihre Sessionstänze präsentiert hatten, folgte einer der großen Höhepunkte: Die Räuber absolvierten ihre Aufgabe als Eisbrecher mit Bravour und verdienten sich die erste Rakete. Ovationen gab es gar für die Ansprache von Charlie Brand, der seine letzte Session mit den Räubern erlebt und sich bei den Rommerskirchenern für die vielen schönen Auftritte in den vergangenen Jahren bedankte. Nach der gewohnt launigen Büttenrede von Martin Schopps, der zu Beginn ein bisschen Mühe hatte, die feierfreudigen Damen wieder einzufangen, ging es wieder musikalisch weiter: Mit Kölschraum und Kölsch Fraktion. Dabei verbreitete gerade die noch recht junge Band Kölschraum mit ihrem Sänger Carmelo Di Liberto eine derart ausgelassene Stimmung, dass die Mädchen im Saal lautstark eine Zugabe forderten. Der musste Präsidentin Velder aber eine Absage erteilen: "Uns läuft das Programm davon." Entschädigt wurde das Publikum von der Kölsch Fraktion, die mit Hits wie "E Levve lang" und "Loss mer fiere" die kölsche Seele streichelten. Die zweite Rakete verdiente sich Guido Cantz, von Velder als "ganz attraktiver blonder junger Mann" angekündigt. Der bedankte sich: "Ich begrüßte den bestaussehenden Elferrat, den ich seit langem gesehen habe." Neben Anekdoten aus 25 Jahren Bühnenpräsenz verteilte Cantz politische Seitenhiebe an Donald Trump ("Wir brauchen keine Horrorclowns, einer ist ja jetzt US-Präsident geworden") und den türkischen Staatspräsidenten Erdogan ("Der ist so weit von der Demokratie entfernt wie der Papst von einer Nacht mit Helene Fischer"). Das Publikum war begeistert.

Den weiteren Abend bestritten die Flotten Gillbach Müüs, Brings, die Domstürmer und das Thorrer Schnautzerballett, das sich nach dieser Session ablöst und zum Abschluss auf allen vier Mädchensitzungen dabei ist. Abweichend vom Dienstagsprogramm durften sich die Besucherinnen gestern Abend zudem auf Cat Ballou und Kasalla freuen, heute stehen dafür die Altreucher und Blötschkopp Marc Metzger auf der Bühne, morgen die Klüngelköpp und die Boore.

(NGZ)
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