Rommerskirchen "Jecke Wiever" feiern vier Tage lang

Rommerskirchen · Mehrere tausend Besucher ließen sich den Sitzungskarneval der KG Rut-Wieß in dieser Woche nicht entgehen. Absoluter Höhepunkt waren wieder die vier "Mädchensitzungen", die einmal mehr zur Tanzparty wurden.

 "Colör", Kölns erste Frauenband im Fastelovend, trumpfte gestern Nachmittag auch bei der vierten und letzten Mädchensitzung der KG Rut-Wieß in der Mehrzweckhalle am Nettesheimer Weg auf.

"Colör", Kölns erste Frauenband im Fastelovend, trumpfte gestern Nachmittag auch bei der vierten und letzten Mädchensitzung der KG Rut-Wieß in der Mehrzweckhalle am Nettesheimer Weg auf.

Foto: ati

Auch nach 15 Stunden und insgesamt drei von vier Sitzungen zeigte Elferratschefin Margret Velder am späten Donnerstagabend keinerlei Ermüdungserscheinungen: "Die reißen das", sagte sie mit Blick auf das wieder bestens aufgelegte Publikum in der sich nur langsam leerenden Mehrzweckhalle, in der mehrere hundert Frauen fünf Stunden lang Karneval gefeiert hatten, was das Zeug hielt.

Die Karnevalsgesellschaft Rut-Wieß hatte auch diesmal wieder nahezu alles aufbieten können, was im Kölner Karneval Rang und Namen hatte. Wobei auch hier noch Steigerungen möglich sind, denn so gut wie die Sitzung am Donnerstag war wohl seit Jahren keine mehr besetzt. "De Höhner" mit ihrem Hit "Wir sind für die Liebe gemacht", die "Bläck Fööss" und auch "Brings" gaben ebenso ein Gastspiel im "Gillbach-Gürzenich" am Nettesheimer Weg wie die "Räuber" mit ihrem neuesten Ohrwurm "Für die Iwigkeit" und die "Domstürmer". Wie üblich waren die Wortbeiträge knapp gehalten, wobei mit Martin Schops und Guido Cantz in dieser Woche gleichfalls Hochkaräter im Einsatz waren.

Begeistert zeigte sich auch Rut-Wieß-Chef Jürgen Lorenz. Mit vier Mädchensitzungen und jeweils einer Herren- sowie einer Kindersitzung ist nicht allein für ihn allerdings das Potenzial für die Ehrenamtler von Rut-Wieß ausgeschöpft. "Eine fünfte Frauensitzung wird es nicht geben, da ist auch nichts in der Diskussion", sagt Lorenz angesichts des sitzungsfreien Montags. Der werde noch zum Aufbauen gebraucht, sagt Lorenz, der sich am vergangenen Wochenende über mehr als 30 Helfer freuen konnte. Die Beliebtheit der Frauensitzungen sprengt längst die Ortsgrenzen von Rommerskirchen.

"Ohne eine so gute Mannschaft, wie sie hinter mir steht, wäre das alles gar nicht machbar", sagt Lorenz, der seit Herbst 2016 an der Spitze der KG steht. Seine über 30 Jahre währende Tätigkeit als Tanztrainer hat er inzwischen beendet. Zum letzten Mal ist Lorenz derzeit als Prinzenführer unterwegs. Das Kinderprinzenpaar Oliver Blasy und Eva Petermann sei von dem Trubel rundherum "überhaupt nicht eingeschüchtert und toll motiviert". Die Frauensitzungen haben die beiden Grundschüler stets mit eröffnet, morgen können sie selbst bei der Kindersitzung (Beginn 14 Uhr) nach Herzenslust mitfeiern. Nach der gelungenen Sitzungswoche können Jürgen Lorenz und sein Stellvertreter Matthias Schlömer entspannt dem Höhepunkt der tollen Tage entgegen sehen: Am Karnevalssonntag (11. Februar) werden voraussichtlich erneut mehr als 40 Gruppen am großen Umzug teilnehmen. Zeitlich deutlich früher startet der Vorverkauf für den Sitzungskarneval 2019: Kommenden Montag, 22. Januar, geht es los, und die Prognosen stehen gut, dass am Aschermittwoch die Sitzungen fürs kommende Jahr bereits ausverkauft sind. "Früher habe ich immer gedacht: Nach Karneval ist vor Karneval, doch das stimmt nicht. Ich habe gelernt, dass der Karneval niemals endet", lautet die von Jürgen Lorenz nicht allein in der Sitzungswoche gewonnene Erkenntnis.

(NGZ)
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