Rommerskirchen Jugendliche sollen Gemeinde mitgestalten

Rommerskirchen · Gemeinde und Politik wollen mehr darüber erfahren, was ihre Bürger zwischen 12 und 18 Jahren bewegt, welche Meinungen und Ideen sie haben. Im Jugendhaus "Just-In" kommen die Jugendlichen nun zu Wort, die Politiker hören zu.

 Alexander Lente (l.) und Niklas Klefisch beim Billardspielen im Jugendtreff Gil'ty an der Sebastianusstraße. Auch sie gehören zum Kreis der jungen Bürger, die die Gemeinde mit der ersten Jugendkonferenz erreichen möchte.

Alexander Lente (l.) und Niklas Klefisch beim Billardspielen im Jugendtreff Gil'ty an der Sebastianusstraße. Auch sie gehören zum Kreis der jungen Bürger, die die Gemeinde mit der ersten Jugendkonferenz erreichen möchte.

Foto: Salzburg

Thorben Maschke besucht zwar die Käthe-Kollwitz-Gesamtschule in Grevenbroich, doch zu Hause ist er in Rommerskirchen. Mit seinen Freunden unterhält sich der Sechstklässler auch darüber, was ihm in seiner Heimatgemeinde fehlt oder was man dort besser machen könnte. Einige seiner Ideen und Wünsche wie ein Abenteuerspielplatz, eine Fahrradrampe zum Springen, aber auch umweltfreundlichere Verpackungen und Schulessen, das die Natur nicht belastet, hat er kürzlich in der Kinder- und Jugendsprechstunde auch Bürgermeister Martin Mertens mitgeteilt. Mit seinem Einfallsreichtum ist Thorben der ideale Teilnehmer bei der ersten Rommerskirchener Jugendkonferenz, die am kommenden Dienstag, 14. März, ab 18 Uhr im Jugendhaus "Just-In" an der Kirchstraße 2 stattfindet. Und natürlich hat der Bürgermeister ihn auch eingeladen.

Worum geht es? Verwaltung, Politik und Bürgermeister Martin Mertens möchten jungen Einwohnern die Möglichkeit geben, ihre Heimatgemeinde mitzugestalten. Eltern und Jugendliche beklagen des Öfteren, dass es für Bürger ab elf, zwölf Jahren aufwärts in Rommerskirchen zu wenig Angebote gibt - möglicherweise auch deshalb, weil es am Ort keine weiterführende Schule gibt. Die Jugendkonferenz soll nun "ein Beteiligungs-Instrument für alle interessierten und engagierten Jugendlichen in Rommerskirchen sein. Dort erhalten sie die Möglichkeit, aktiv die Zukunft der Gemeinde mitzugestalten", hatte Martin Mertens bereits im Oktober gesagt. Freizeitaktionen und -einrichtungen, Spielplätze, Angebote für Junge - die Palette der Themen, die angesprochen werden können, ist breit.

Wer ist eingeladen? Laut Dezernent Elmar Gasten haben alle Kinder und Jugendlichen in Rommerskirchen im Alter von 12 bis 18 Jahren eine persönliche Einladung bekommen. Darüber hinaus weisen Plakate und Handzettel auf die Jugendkonferenz hin. Die politischen Fraktionen dürfen jeweils einen Vertreter zur Konferenz entsenden. "Diese dürfen aber nur als Zuhörer fungieren", betont Gasten. Moderiert werde die Veranstaltung von Mitarbeitern des Kreisjugendamtes. Von deren Erfahrung im Umgang mit jungen Menschen und ihrer Lebenswelt erhofft man sich einen besseren Draht zu den Teilnehmern.

Wie gehen Politik und Verwaltung mit den Vorschlägen der Kinder und Jugendlichen um? "Das kommt auf die Vorschläge an", sagt Dezernent Gasten. Die müssten natürlich sinnvoll und dürften nicht utopisch sein. Zunächst stehe für die Jugendkonferenz ein jährliches Budget in Höhe von 1500 Euro zur Verfügung. "Wenn sich Ideen mit diesem Betrag realisieren lassen, ist es gut", meint Gasten. Bei größeren, aufwendigeren und teureren Projekten müsse man sehen, wie diese "gestemmt" werden könnten.

Dann käme automatisch auch die örtliche Politik mit ins Boot; die jeweils zuständigen Fachausschüsse würden über die Vorschläge der Kinder und Jugendlichen aus Rommerskirchen diskutieren und darüber entscheiden, ob sie verwirklicht werden können.

(NGZ)
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