Rommerskirchen KG Rut-Wieß hat die Krise fast gemeistert

Rommerskirchen · Die inzwischen 59 Jahre alte Karnevalsgesellschaft präsentiert sich bei der Prinzenproklamation bestens erholt vom 2013 drohenden Finanzkollaps. Marian Hermanns (7) und Charlotte Söntgerath (6) sind das neue Kinderprinzenpaar.

 Das sportliche Kinderprinzenpaar der KG Rut-Wieß Rommerskirchen: Prinzessin Charlotte I. spielt Fußball und schwimmt gern, Prinz Marian I. reitet - und schwimmt ebenfalls.

Das sportliche Kinderprinzenpaar der KG Rut-Wieß Rommerskirchen: Prinzessin Charlotte I. spielt Fußball und schwimmt gern, Prinz Marian I. reitet - und schwimmt ebenfalls.

Foto: GEORG SALZBURG

"Wir haben Schnappatmung, aber wir leben noch", hatte Jürgen Schulz, der Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft (KG) Rut-Wieß deren Situation vor einem Jahr beschrieben. Nachdem seit dem Frühjahr 2013 Gerüchte über ein mögliches Aus der Jecken wegen finanzieller Probleme die Runde machten, war die Karnevalsgesellschaft schon damals auf dem Weg der Besserung. Der ist offensichtlich erfolgreich fortgesetzt worden, wie jetzt Jürgen Schulz und Geschäftsführerin Gabriele Böttcher-Münten am Rande der Proklamation des neuen Kinderprinzenpaars Marian I. (Marian Hermanns) und Charlotte I. (Charlotte Söntgerath) deutlich machten. "Sämtliche Maßnahmen, die wir ergriffen haben, haben wunderbar gefruchtet", beschreibt Gabriele Böttcher-Münten die aktuelle Situation. Die KG verfüge inzwischen wieder über einen ausgeglichenen Haushalt.

"Es läuft viel besser als gedacht", sagt sie mit Blick auf die von "Rut-Wieß" zu leistenden Steuernachzahlungen. Der seit gut anderthalb Jahren unvermeidlicherweise überaus enge Kontakt zum Finanzamt, könnte sich bereits Mitte 2015 wieder auf ein "Normalmaß" reduzieren. "Bis dahin dürften wir alles abgearbeitet haben", zeigt sich die Rut-Wieß-Geschäftsführerin optimistisch.

Die Inthronisierung der beiden Tollitäten blieb von allen Querelen auch diesmal unberührt. Unter dem Motto "Mer fiere, bes dat sich hee de Balke beege" gehen die Jecken die neue Session mit gewohntem Elan an. Karnevalsprinz wollte Marian Hermanns schon werden, als er noch den Kindergarten St. Maternus in Sinsteden besuchte. Dass er es in dieser Session tatsächlich sein würde, stand am Karnevalssamstag dieses Jahres fest, wobei die Wahl seiner Prinzessin ihm nicht schwerfiel: Mit Charlotte Söntgerath ist der Prinz schon seit der Zeit im Kindergarten befreundet. Dennoch glaubten deren Eltern am Karnevalssonntag zunächst an einen Scherz, als sie auf dem Anrufbeantworter die Anfrage des designierten Prinzen fanden, ob Charlotte denn seine Prinzessin sein wolle. Prinz Marian I. ist sieben Jahre alt, wohnt mit seiner Familie in Vanikum und besucht die zweite Klasse der Gillbachschule. Neben dem Karneval sind Reiten, Schwimmen und das Spielen mit Legosteinen seine Hobbys. Auch mit seinen Freunden unternimmt er gern etwas. Prinzessin Charlotte I. ist sechs Jahre alt und ein "echt kölsches" Mädchen: Sie besucht die erste Klasse der Gillbachschule, ist gleichfalls Karnevalsfan und schwimmt gern. Zudem spielt die Prinzessin Fußball bei den Bambini der SG Rommerskirchen/Gilbach. Mit ihrer Familie wohnt sie in Eckum. Bei ihren vor allem nach Neujahr besonders zahlreichen Auftritten werden die beiden von Prinzenführer Jürgen Lorenz begleitet.

Vor der Inthronisierung des neuen Kinderprinzenpaars hatte Sitzungspräsident Matthias Schlömer zunächst dessen Vorgänger Gereon Tepper und Laura Schiffer verabschiedet, denen der "Amtsverzicht" sichtlich schwer fiel.

(S.M.)
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