Rommerskirchen Kirchengemeinde rettet Begegnungsstätte

Rommerskirchen · Der Umbau des Jugendheims in Oekoven ist fast abgeschlossen. Bald kann der Ortstreffpunkt wieder genutzt werden.

Seit Jahren war er ergebnislos im Gespräch, jetzt ist der Umbau des Jugendheims St. Briktius fast abgeschlossen. "Fronleichnam sind wir fertig" sagt Wolfgang Nerger, Mitglied des Kirchenvorstands und seit Jahren als "Hausmeister" für alle Belange des Mitte der 1960-er Jahre entstandenen Jugendheims zuständig. In Regie der Kirchengemeinde wurde in den vergangenen Wochen ungemein zügig ein Projekt umgesetzt, das bei der St. Sebastianus-Bruderschaft seit Jahren auf Eis gelegen hatte.

Für die Schützen war es ein gehöriger Schock, als 2011 die Gaststätte "Zum alten Posthorn" dicht machte. Jahrzehnte lang war sie das Vereinslokal, in dem die Schützen nicht allein ihre Versammlungen abhielten. Als neue Begegnungsstätte für die Bürger aus Oekoven, Deelen und Ückinghoven blieb als einzig realistische Alternative das Jugendheim St. Briktius, das entsprechend umgebaut werden sollte. Den bisher eher für größere Veranstaltungen geeigneten Saal wollte die Bruderschaft durch eine mobile Trennwand "multifunktional" machen, wie es Anfang 2012 hieß.

Von Beginn an mit im Boot war Willi Hermanns, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands. Dass es mit der Planung nicht voran ging, lag nicht zuletzt an der 2013 durch den Rücktritt von Brudermeister Michael Schaaf und einiger Mitstreiter ausgebrochenen Führungskrise bei den Schützen. Nach knapp einem Dreivierteljahr fand sich mit Hans-Werner Kaltwasser zwar ein neuer Brudermeister. In Sachen Jugendheim-Umbau ging es immer noch nicht recht voran. Im Januar kam es darüber zu einem derart heftigen Streit, dass auch Hans-Dieter Kühn, langjähriger Geschäftsführer und "Motor" der Bruderschaft, das Handtuch warf. Die Bruderschaft wollte erst nach dem Schützenfest im August über das weitere Vorgehen beraten. "Da wir bis dahin fast ein weiteres Jahr hätten warten müssen, hat sich der Kirchenvorstand entschlossen, den Umbau in Eigenregie vorzunehmen - in Abstimmung mit der Bruderschaft", sagt Willi Hermanns.

Zu Jahresbeginn gab es grünes Licht vom Generalvikariat des Erzbistums Köln, allerdings mit der Maßgabe, dass die Gemeinde den Umbau ohne Zuschuss aus Köln selbst finanzieren müsse. "Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, haben wir einen großen Teil in Eigenarbeit gemacht", sagt Willi Hermanns. "Wir" sind in erster Linie er selbst und Wolfgang Nerger, die u.a. die hölzernen Deckenpaneele demontiert sowie die elektrischen Leitungen entfernt haben. Bei der Entfernung der Paneele über der Bühne wirkten auch Armin Nerger, Klaus Eggert und Christian Schmitz mit. Die Grevenbroicher Fachfirma Breuer hat daraufhin eine komplett neue Stromversorgung installiert. Eine sogenannte "Odenwald-Decke" lässt den Raum heller wirken, energiesparende LED-Beleuchtung verstand sich von selbst. "Die Notbeleuchtung ist auf neuestem Stand der Technik und ins Dach integriert", erzählt Willi Hermanns. Am 2. Juni wird nun die Firma Hufcor die mobilen Trennwände einbauen und dann sind nur noch Kleinigkeiten zu erledigen, bis das Heim wieder genutzt werden kann.

(S.M.)
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