Rommerskirchen Kita: Gemeinde bereitet sich auf neuen Streik vor

Rommerskirchen · Im Rat will die Verwaltung nächsten Donnerstag ihre Pläne vorstellen. Auch das Kreisjugendamt wird dann mit von der Partie sein.

 Ob die Kinder vom "Abenteuerland" wegen des Streiks bald wieder vor verschlossenen Türen stehen, ist derzeit nicht auszuschließen.

Ob die Kinder vom "Abenteuerland" wegen des Streiks bald wieder vor verschlossenen Türen stehen, ist derzeit nicht auszuschließen.

Foto: ati

Nachdem die Gewerkschaft Verdi den Schlichterspruch abgelehnt hat, könnte es im September zu neuen Streiks kommen. Dies gilt auch für die Ansteler Tagesstätte "Abenteuerland", in der schon im Frühjahr vier Wochen lang gestreikt wurde.

"Wir bereiten mit dem Kreisjugendamt eine Notfallplanung vor, damit die Belastung für Kinder und Eltern bei einem Streik so gering wie möglich bleibt", sagt Bürgermeister Martin Mertens. Auch diesmal wird es eine Notgruppe im "Abenteuerland" geben, ergänzt Elmar Gasten als zuständiger Dezernent. In der ersten Ratssitzung nach der Sommerpause sollenam kommenden Donnerstag konkrete Details genannt werden, wobei dann auch Karin Peters, die Leiterin des "Abenteuerlands", und ein Vertreter des Kreisjugendamts anwesend sein werden. Schon bei dem mehrwöchigen Ausstand im Frühjahr hat sich das Notfallkonzept der Gemeinde nach Auffassung von Mertens und Gasten bewährt. Mit Ausnahme von vier Müttern, die gemeinsam mit CDU-Ratsmitglied Holger Hambloch im Juni scharfe Kritik an der Verwaltung geübt hatten, habe "es keine Klagen und Beschwerden von Eltern gegeben", sagt Elmar Gasten. In der eingerichteten Notgruppe standen ihm zufolge 50 Plätze zur Verfügung. De facto beansprucht wurden indes nur 25. Was Vorschläge anging, eingesparte Beiträge zurückzuzahlen und für Projekte im Kindergarten zu verwenden, hatte Martin Mertens wegen eigener Unzuständigkeit der Gemeinde an den Rhein-Kreis Neuss verwiesen.

Die CDU will in der Sitzung nachlegen und hat deswegen gleich zwei Anträge gestellt. Einer davon widmet sich nicht den Elternbeiträgen, sondern den durch den Streik eingesparten Löhnen und Gehältern der Erzieherinnen. Die soll die Verwaltung ermitteln und jetzt im Rat offenlegen. "Da die eventuellen Einsparungen auf Seiten der Gemeinde liegen, ist es uns wichtig, über die Größenordnung informiert zu sein und den Vorgang transparent zu machen", begründet CDU-Fraktionschef Michael Willmann den Antrag. Eingespartes Geld für Projekte im "Abenteuerland" zur Verfügung zu stellen, war ein Vorschlag, der im Juni seitens der im Rat aufgetretenen Mütter gemacht wurde. Die CDU hält sich in ihrem Antrag hierzu bedeckt.

In einem weiteren Antrag fordert die CDU "ein Kommunikationskonzept und Krisenmanagement für einen erneuten Streik." Hier verweist Michael Willmann auf die von Holger Hambloch vehement unterstützten Eltern, die sich "unzureichend informiert, beziehungsweise betreut" gefühlt hätten. Den Eltern sollten nun "Kommunikationswege" aufgezeigt werden, "zum Beispiel bezüglich der Betreuungsmöglichkeiten während des Streiks." Was an dem Antrag pikant ist: Willmanns geschasster Stellvertreter Stephan Kunz soll fraktionsintern kritisiert haben, dass ein solcher Antrag in die Organisationshoheit des Bürgermeisters innerhalb der Verwaltung eingreife und daher unzulässig sei.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort