Rommerskirchen Kreis: Begegnung der Jugend findet statt

Rommerskirchen · Die Gemeinde übernimmt die Trägerschaft, der Kreis die pädagogische Leitung. Zuvor hatte das Partnerschaftskomitee die Fahrt abgesagt.

 Der deutsch-französische Jugendaustausch ist gerettet. Kreisdezernent Tillmann Lonnes (u., 2.v.l.) sagte konkrete Unterstützung des Kreises zu.

Der deutsch-französische Jugendaustausch ist gerettet. Kreisdezernent Tillmann Lonnes (u., 2.v.l.) sagte konkrete Unterstützung des Kreises zu.

Foto: ON

Die deutsch-französische Jugendbegegnung wird vom 18. bis 27. Juli wie geplant stattfinden. Gemeinde und Kreisjugendamt haben sich auf ein Modell geeinigt, dass das Ferienprogramm auch ohne Beteiligung des Partnerschaftskomitee Mouilleron le Captif ermöglicht. "Uns ist sehr daran gelegen, dass die Jugendbegegnung mit der Partnergemeinde stattfindet, ob dies nun in der Trägerschaft des Partnerschaftskomitees oder der Gemeinde geschieht", hatte der zuständige Kreisdezernent Tillmann Lonnes bereits zuvor klare Prioritäten gesetzt. Die setzte das Partnerschaftskomitee anders.

Bereits am Montag hatte Michael Willmann, seit Dezember Vorsitzender des Komitees, in einer E-Mail an die Mitglieder das Jugendtreffen abgesagt. Es fehlten genügend qualifizierte Betreuer, wobei Willmann zudem auf die Haftung verwies, mit der er und seine Stellvertreterin Susanne Schumacher konfrontiert werden könnten, falls ein Jugendlicher zu Schaden käme. Zum Zeitpunkt der Absage musste ihm und dem Vorstand allerdings eine Zusage des Kreisjugendamts bekannt gewesen sein: Das hatte sich bereit erklärt, die pädagogische Leitung zu übernehmen, wobei die Trägerschaft beim Partnerschaftskomitee verblieben wäre, wie Inklusionsbeauftragte Maria-Theresia Kamp im Rat berichtete. Dass Willmann dann in Kenntnis dieses Vorschlags am Montag das Treffen absagte, ohne ihn in seinem Schreiben an die Mitglieder zu erwähnen, brachte UWG-Fraktionschefin Ulrike Sprenger, zugleich Mitglied im Partnerschaftskomitee, in Rage: Sie sprach von einer "Ungeheuerlichkeit" und forderte den CDU-Fraktionsvorsitzenden Willmann auf, sowohl den Vorsitz im Bildungsausschuss als auch den des Partnerschaftskomitees niederzulegen. SPD-Fraktionsvize Johannes Strauch schloss sich dem an, soweit es den Ratsausschuss angeht.

Für Heinz-Peter Gless (SPD) hat sich das Komitee mit der beabsichtigten Verschiebung auf 2016 "ein Armutszeugnis" ausgestellt. Michael Willmann beteiligte sich an der Diskussion ebenso wenig wie die CDU-Fraktion. Den Rücktrittsforderungen will er nicht nachkommen, wie er am Rande der Sitzung sagte. Er habe nicht allein gehandelt, der Vorstand des Partnerschaftskomitees sei ein Team, und "ich bin nur das Vollzugsorgan", so Willmann. Das vom Komitee-Vorstand angeführte Betreuerproblem ihat sich erledigt: Laut Kamp stehen zwei weibliche und zwei männliche Betreuer "mit pädagogischer Qualifikation" zur Verfügung.

 Der deutsch-französische Jugendaustausch ist gerettet. Kreisdezernent Tillmann Lonnes (u., 2.v.l.) sagte konkrete Unterstützung des Kreises zu.

Der deutsch-französische Jugendaustausch ist gerettet. Kreisdezernent Tillmann Lonnes (u., 2.v.l.) sagte konkrete Unterstützung des Kreises zu.

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"Superglücklich" zeigte sich Jupp Kirberg, der Koordinator der Jugendbegegnung. Er sei froh, "dass die Verwaltung eine Aufgabe an sich gezogen hat, die delegiert war", sagte Kirberg. Er habe "manche Nacht nicht geschlafen", räumte er ein, ohne ein Wort zu den Anfeindungen gegen ihn zu verlieren.

Zu Wort meldeten sich auch Zuschauer der Sitzung: Während Ex-UWG-Fraktionschef Walter Giesen seinem einstigen Grünen-Pendant Jupp Kirberg für sein Engagement dankte, verteidigte Komitee-Geschäftsführer Michael Schauwinhold das Vorgehen des Vorstands. Offen ließ auch er die Frage, warum das Komitee die Trägerschaft auch bei pädagogischer Leitung des Jugendamts nicht mehr tragen wollte. Bürgermeister Martin Mertens liegt die Begegnung "sehr am Herzen. Sie ist einer der Grundpfeiler unserer Partnerschaft." Mertens, der auch die Schirmherrschaft übernimmt, dankt allen, die "maßgeblich dazu beigetragen haben", dass Gemeinde und Jugendamt das Treffen organisieren könnten.

(NGZ)
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