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Rommerskirchen Kritik an Windkraftplänen im "Muretal"

Rommerskirchen · Willi Hermanns aus Oekoven wundert der geringe Widerspruch. Er schließt Unterschriftensammlungen nicht aus.

In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hatte der Rat fünf Windkraftkonzentrationszonen festgelegt. Noch bis 24. August liegen der Entwurf für eine Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) öffentlich aus. Bürger können während dieser Zeit noch Einwände und Bedenken gegen die Planung geltend machen. Zu denjenigen, die hoffen, dass sie dies in möglichst großer Zahl tun, gehört Willi Hermanns aus dem Oekovener Kirchenvorstand. Hermanns jedenfalls ist angesichts der Planungen alles andere als begeistert. Dies gilt insbesondere mit Blick auf die größte der vorgesehenen Konzentrationszonen, das "Muretal" zwischen Oekoven und Nettesheim.

"Windkraftanlagen gehören dorthin, wo sie die Leute am wenigsten stören und nicht genau ins Zentrum der Gemeinde." Dieser geografische Mittelpunkt ist das landwirtschaftlich genutzte",Muretal" in der Tat, doch geht es Willi Hermanns nicht ausschließlich um den Freizeitwert. Angesichts der Dimensionen, die etwa die ihm vorliegenden Planungen der Firma Abo-Wind haben, sei "auch ein Großteil der Ortschaften" betroffen. Dies gelte je nach Windrichtung für Oekoven und Deelen, aber auch für Rommerskirchen sowie Nettesheim-Butzheim.

Über 200 Meter hoch sollen die Windräder nämlich werden, im "Muretal" ist die Rede von gleich einem Dutzend. Aus der Sicht von Willi Hermanns, der die Windkraft nicht rundweg ablehnt, wäre der Bereich um das alte Wasserwerk im Butzheimer Bruch ein wesentlich geeigneterer: "Das wäre wesentlich sinnvoller, denn hier gibt es keine Wohnbebauung", betont Hermanns. Mit "Unverständnis" reagiert er darauf, "dass der Rat dies einstimmig beschlossen hat". Das "größte Problem ist der Schall, der eine ständige Belästigung sein wird", fürchtet Willi Hermanns. 60 Dezibel seien tagsüber erlaubt und 45 während der Nacht.

Bei den ihm bekannten Abo-Wind-Plänen betrage der Abstand zur nächstgelegenen Wohnbebauung lediglich 750 Meter, 800 sollen es aber laut Gemeinde sein. "Extrem stark" sei angesichts der bisher in der Gemeinde ungekannten Dimensionen der Anlagen auch deren so genannte Impulshaltigkeit, wenn sich der Rotor besonders eng am Mast vorbei bewegt. Schließlich sei der Schattenwurf zu bedenken, der sich bis zu einer Länge von 1500 Metern erstrecken könne, wie der kritisch gestimmte Oekovener sagt, der auch Unterschriftenaktionen nicht ausschließt. Zumindest entgegenwirken ließe sich den Belastungen aus seiner Sicht, wenn die Gemeinde neben der FNP-Änderung Bebauungspläne für die Konzentrationszonen aufstellen würde: Hierdurch lasse sich sowohl die Anzahl der Anlagen innerhalb der Zonen reduzieren, als auch der Abstand zur Wohnbebauung vergrößern.

Die Änderung des Flächennutzungsplans fließt auch in den neuen Regionalplan ein und wird nach Auskunft der Gemeindeverwaltung frühestens zum Jahresende abgeschlossen sein. Zentrales Argument der Verwaltung, mit der sie offensichtlich auch den Rat beeindruckte: Wenn Rommerskirchen nicht selbst Konzentrationszonen für Windkraft vorschlage, könnten die Betreiberfirmen die Anlagen letztlich aufstellen, wo sie wollten.

(NGZ)
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