Rommerskirchen Mehr offene Türen für die Sternsinger

Rommerskirchen · Im Ansteler Norden sind Caspar, Balthasar und Melchior nebst Gefolge erst am kommenden Wochenende aktiv.

 Die Sternsinger der Pfarrei St. Martinus können sich auf ihre jugendlichen Begleiter und ihre Eltern (im Hintergrund) verlassen. Organisiert haben die Aktion wieder Margret Keusgen (2. Reihe rechts) und Stephanie Dunkel (3. Reihe)

Die Sternsinger der Pfarrei St. Martinus können sich auf ihre jugendlichen Begleiter und ihre Eltern (im Hintergrund) verlassen. Organisiert haben die Aktion wieder Margret Keusgen (2. Reihe rechts) und Stephanie Dunkel (3. Reihe)

Foto: Salz

Die Zeit zum Motivieren war diesmal auch wegen des "dritten Weihnachtstags" am vorvergangenen Sonntag so knapp wie selten. Dennoch ist die Zahl von 27 Sternsingern im Einzugsbereich der Pfarrgemeinde St. Martinus "ein gutes Ergebnis", wie Gemeindereferentin Margret Keusgen sagt.

Unter dem Motto "Respekt für Dich, für mich, für andere" segneten die Kinder die Häuser in Nettesheim, Butzheim, Frixheim und Anstel und sammelten dabei Spenden für Kinder in Bolivien. Abgeschlossen ist die Aktion noch nicht: Auch wenn die meisten Könige und Sternsinger schon unterwegs waren, steht am Freitag und Samstag noch der Ansteler Norden auf dem Programm. Unliebsame Erfahrungen machen die Kinder bei ihrem weihnachtlichen Rundgang durch die Gemeinde in den seltensten Fällen. "Es ist eher besser geworden", sagt Margret Keusgen mit Blick auf Türen, die den Kindern vor der Nase zugeknallt werden oder gereizte Bemerkungen des einen oder anderen Zeitgenossen.

"Die Akzeptanz ist besser geworden, wohl auch dank der Medien", beschreibt Margret Keusgen ihren Eindruck. Den können die Kinder nur bestätigen: Vor verschlossenen Türen stehen sie nur sehr selten, auch wenn der elfjährigen Nele vom vergangenen Jahr ein mürrisches "Wenn's sein muss" eines eher widerwilligen Spenders in Erinnerung geblieben ist. Nele macht zum zweiten Mal bei den Sternsingern mit und ist in der Schule auf die Aktion aufmerksam gemacht worden. "Armen Kindern zu helfen" ist für sie das Hauptmotiv mitzumachen, wobei auch der Spaß hinzukommt, mit Freunden unterwegs zu sein. Ähnliche Beweggründe gaben für den zehn Jahre alten Niclas oder die neunjährige Maja den Ausschlag, bei den Sternsingern mitzuwirken. Margret Keusgen weiß, dass dies oft keine Selbstverständlichkeit mehr ist: "Viele Kinder wissen inzwischen gar nicht mehr, um was es sich bei den Sternsingern eigentlich handelt", sagt sie. Zu den jüngsten Teilnehmerinnen zählt Kommunionkind Annika (8). Sie besucht die dritte Klasse der Frixheimer Grundschule und hat sich ein Beispiel an ihrem Bruder genommen, der lange Zeit aktiver Sternsinger und auch schon mal einer der Heiligen Drei Könige war. Clara Dunkel (15) war "schon im Bollerwagen dabei" und zählt inzwischen zum jugendlichen "Begleitkommando" für die kostümierten Kinder. Die Seiten gewechselt hat auch Jan Redemann (15), der vorher sechs Mal in Anstel unterwegs war und nun erstmals als Betreuer fungierte.

In der Gemeinde St. Martinus hat es mit der Sternsingeraktion seit 2013 eine besondere Bewandtnis: Die Hälfte des von den Kindern gesammelten Betrags kommt der Missionsstation Riruta in Kenia zugute und ist für die Arbeit der dort tätigen Schwester Damian Maria Boekholt mit Straßenkindern bestimmt. Die Station in Riruta wird seit 1975 vom Basarkreis der Gemeinde St. Martinus unterstützt. Das Spendensplitting in St. Martinus ist möglich, weil das Kindermissionswerk Sternsinger auch das Projekt in Riruta unterstützt. Wie hoch das Spendenaufkommen diesmal sein wird, steht Anfang nächster Woche fest.

(NGZ)
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