Rommerskirchen Mertens: Alle sollen für B477n kämpfen

Rommerskirchen · Die Umgehungsstraße ist im aktuellen Entwurf des Bundesverkehrswegeplans nicht im vordringlichen Bedarf eingeplant. Ändert sich dies nicht bald, wird sich die Realisierung um viele Jahre verzögern.

Für die Umgehungsstraße B 59n gibt es gute Chancen auf baldiges Baurecht. Weniger gut sieht es für die Umgehung der an der B 477 liegenden Ortschaften von Anstel bis Butzheim aus. Nachdem das NRW-Verkehrsministerium die B 477n vergangenen Sommer wieder auf die Priorisierungsliste gesetzt hatte, ist die Umgehung im aktuellen Referenten-Entwurfs des Bundesverkehrswegeplans nämlich nicht - wie zuletzt noch 2003 - im "vordringlichen", sondern lediglich im "weiteren Bedarf" eingestuft.

"Es ist eine gute und eine schlechte Nachricht", kommentiert Bürgermeister Martin Mertens die Entwicklung: Im Gegensatz zu vielen anderen Straßenbauvorhaben habe das Bundesverkehrsministerium die B 477n nicht völlig aus dem Planentwurf entfernt. Die schlechte Nachricht besteht allerdings darin, dass "frühestens 2030" an eine Verwirklichung des Projekts gedacht werden könnte, wenn sich an der gegenwärtigen Einstufung nichts ändert, wie Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert sagt. Mertens will nun alles daran setzen, dass doch noch eine Einstufung der B 477n im vordringlichen Bedarf erreicht werden kann. Dabei setzt er nicht allein auf die Unterstützung von Politikern verschiedener Couleur, sondern auch auf die der Bürger. Erstmals nämlich gibt es jetzt ein Beteiligungsverfahren, an dem sich die Bürger auch per Internet-Votum zu Wort melden können (www.bmvi). Bis zum 2. Mai haben sie hierzu Gelegenheit, wobei es nicht allein um die Anwohner der B 477 geht, gefragt sind vielmehr alle am Gelingen der Umgehung Interessierten. Ein gemeinsam mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke verfasster Brief an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt ist bereits auf dem Weg. Neben dem SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Thiel soll auch Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) als örtlicher Bundestagsabgeordneter seinen Einfluss zugunsten einer Heraufstufung der B 477n geltend machen. Zudem will Mertens Ex-Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig, seinen früheren politischen Lehrmeister, einschalten - Mertens war Mitarbeiter Bodewigs während dessen Zeit im Bundestag. In dem Brief an Minister Alexander Dobrindt betonen Mertens und Petrauschke die über die unmittelbare Anwohnerschaft hinausgehende Bedeutung der Umgehung. Die besteht nicht zuletzt in ihrer Eigenschaft als künftiger "Querspange zwischen der A 57 und der A 4, A 61 und A1 in Richtung Weset- und Süddeutschland", heißt es in dem Schreiben. Die Umgehung sei "nicht nur ergänzende Entlastungslinie für den europäischen Verkehrsknotenpunkt Köln, sondern zugleich die zentrale Achse zur Anbindung des Rheinischen Reviers an den Großraum Düsseldorf", betonen Martin Mertens und Hans-Jürgen Petrauschke.

In der April-Sitzung des Rats soll zudem eine Resolution zugunsten der B 477n beschlossen werden. Bis zum Sommer müsste die Höherstufung gelingen, denn dann erfolgt der vorentscheidende Kabinettsbeschluss.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort