Rommerskirchen Mertens will Petrauschke "gern zur Wohnungsbaugesellschaft beraten"

Rommerskirchen · Dass die Gemeinde Rommerskirchen mit der Nachbarstadt Bedburg jetzt eine interkommunale Wohnungsbaugesellschaft gründen möchte, um so bezahlbare Mietdomizile zu schaffen, stößt auf leichtes Unverständnis bei Landrat Hans-Jürgen Petrauschke: "Die Idee der Wohnungsbaugesellschaft hat er von uns aufgegriffen", verweist der Chef der Kreisverwaltung auf seine kreisweite Initiative von vor mehr als einem Jahr.

"Ich gehe davon aus, dass Bürgermeister Martin Mertens dann unserer Wohnungsbaugesellschaft sofort beitritt, wenn wir sie starten", sagte Petrauschke auf Nachfrage unserer Redaktion. Denn aufgegeben hat er seine Idee, kreisweit bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, noch nicht, auch wenn es auf seinen Vorstoß harte Kritik aus dem Kreistag (SPD, Grüne) und dem Neusser Rathaus gegeben hatte. So hatte Erhard Demmer, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag, vor knapp einem Jahr gesagt: "Eine Kreis-Wohnungsbaugesellschaft ist überflüssig wie ein Kropf."

Für Bürgermeister Martin Mertens ist die Grundidee des sozialen Wohnungsbaus eine "ur-sozialdemokratische, die aber sehr gern auch andere aufgreifen können". Mertens weiter: "Wenn der Landrat Hilfe bei der Wohnungsbaugesellschaft braucht, stehe ich ihm gern zur Beratung und Unterstützung zur Verfügung." Der Rhein-Kreis könne sich auch gern an der Wohnungsbaugesellschaft von Bedburg und Rommerskirchen beteiligen, so Mertens. Denn die nimmt jetzt bereits Fahrt auf, so ist für Ende Januar der erste Workshop geplant.

Petrauschke hatte sich im Dezember 2016 im Kreistag erneut für eine kreisweite Wohnungsbaugesellschaft ausgesprochen, um den nötigen bezahlbaren Wohnraum, zum Beispiel auch für Jüchen und Korschenbroich, zu schaffen. Sie sei jedoch kein Selbstzweck, wie er im Februar 2016 geäußert hatte: Wenn andere Wege gefunden würden, um den Wohnungsbau anzukurbeln, brauche es keine Gesellschaft. Angesichts des hohen Bedarfs bezweifle er jedoch, dass dies gelinge.

(NGZ)
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