Rommerskirchen Modellclub fürchtet Amprion-Leitungen

Rommerskirchen · Beim Abfliegen im Butzheimer Bruch konnte sich der Modellflugclub MFC Apollo über eine rege Teilnehmerresonanz freuen. Der 40 Jahre alte Verein hofft, das seit 1973 bestehende Gelände im Butzheimer Bruch weiter nutzen zu können.

Auch wenn das Wetter beim traditionellen "Abfliegen" des Modellflugclubs (MFC) Apollo alles andere als ideal war, herrschte nach zögerlichem Beginn auf dem Fluggelände im Butzheimer Bruch schon bald reger Betrieb. Das offizielle Saisonende setzte für die Modellflug-Enthusiasten den Schlusspunkt unter ein durchaus denkwürdiges Jahr.

Im Frühjahr konnte der MFC Apollo nämlich sein 40-jähriges Bestehen feiern, wozu Walter Schöller vom Deutschen- Modellflieger-Verband gratuliert hatte. Auf den Verband setzen der Vorsitzende Wolfgang Becker und seine Mitstreiter auch in anderer Hinsicht: Die von der Firma Amprion geplanten Höchstspannungsleitungen nämlich sollen durch den Bruch verlaufen und könnten dem Modellflugbetrieb dort im ungünstigsten Fall ein Ende setzen.

"Offiziell heißt es mittlerweile, dass es keine Beeinträchtigung gibt und daher will Amprion auch kein Ausweichgelände zur Verfügung stellen", sagt Wolfgang Becker. Für eine etwaige Umrüstung auf 2,4 Gigahertz, die künftig einen störungsfreien Betrieb sicherstellen würde, soll es keine Unterstützung geben. Wolfgang Becker hofft nun, dass mit dem Modellflieger-Verband im Rücken dem Anliegen letztlich doch mehr Gehör verschafft werden kann. Becker, seit 2001 Chef beim MFC Apollo, hat sich mit Rückendeckung seines neuen Vorstands inzwischen um die Position eines Gebietsvertreters des Verbands für den Bereich NRW I beworben.

Zu den Männer der ersten Stunde gehört beim MFC Apollo Helmut Heyder, wobei der Inhaber eines Gartenbaubetriebs auch tatsächlich in Butzheim wohnt, was nur für eine Minderheit der Mitglieder der Fall ist. Auf insgesamt sieben flugfähige Modelle kann er aktuell verweisen, "fünf bis sieben weitere wären schnell fertig", sagt er. Heyder zählt noch zu denjenigen, die ihre Flugzeuge selbst bauen, an seiner Katana 240 hat er anderthalb Jahre lang gearbeitet.

Das elf Kilo schwere Modell hat einen Spannweite von 2,40 Meter, wobei der Zwei-Zylinder-Motor mit einem Hubraum von 64 Kubikzentimetern sechs PS stark ist. Auch wenn er ein Modellflieger der noch selbst bauenden alten Schule ist, hat auch Helmut Heyder den Siegeszug der "Schaumwaffeln" akzeptiert und nennt selbst einige fertig gekaufte Modelle sein eigen. Heyders vor zwei Jahren verstorbenen Vater, Helmut Heyder sen., war lange Vorsitzende des MFC Apollo, wobei die Fortführung der Familientradition längst gesichert ist.

Denn Marcel Heyder (22) ist seit seinem neunten Lebensjahr begeisterter Modellflieger, wobei sein Vater vor seinen Flugkünsten längst kapituliert hat: Ungewohnte und riskante Flugfiguren hat Marcel Heyder so lange auf dem Simulator geübt, bis er sie mit seinen Modellen 1:1 umsetzen konnte. Auf den Simulator kann er nun längst verzichten.

(NGZ)
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