Rommerskirchen Möhlens Abgang lässt die CDU bangen

Rommerskirchen · Peter-Josef Möhlen, langjähriges CDU-Ratsmitglied, ist inzwischen für das Tiefbauamt der Gemeinde tätig. Die CDU-Fraktion fürchtet angesichts seines Ratsnachfolgers Martin Drees einen erneuten Mandatsverlust an die FDP.

Abwechslungsreich ist seine neue Tätigkeit in jedem Fall: "In größeren Kommunen gibt es für unser Tiefbauamt gleich acht verschiedene Ämter", verweist Peter-Josef Möhlen auf den breit gefächerten Aufgabenbereich, dem er und seine Kollegen Hans Schumacher, Hans-Peter Metzenmacher und Amtsleiter Rudolf Reimert sich bei der Gemeinde widmen. Für die gemeindeeigenen Straßen ist das Tiefbauamt ebenso zuständig wie für die Grünflächen und Friedhöfe, die Sportstätten und den Bauhof - womit der Zuständigkeitsbereich des Tiefbauamts noch längst nicht gänzlich erfasst ist. Möhlen, zuletzt im Vertrieb eines Autohauses für Nutzfahrzeugen tätig, kümmert sich nicht zuletzt um den Fuhrpark des Rathauses und hat zudem die kaufmännische Leitung des Hallenbads übernommen.

"Ich wollte mich verändern. Die Gemeinde suchte jemanden, und es hat zeitlich gepasst", beschreibt der langjährige CDU-Kommunalpolitiker seinen Wechsel in die Verwaltung, für die er nun seit (fast) auf den Tag genau zwei Monaten tätig ist. Sein Ratsmandat hatte der 59-Jährige daher aufgeben müssen. Der gebürtige Neusser wohnt mit Frau und Sohn in Sinsteden. "Wenn man in der Gemeinde lebt, gibt es nichts Schöneres, als auch für die Gemeinde zu arbeiten", sagt Möhlen, der nach mehr als 30 Jahren am Gillbach hier längst heimisch geworden ist. Von 2012 bis 2014 war er stellvertretender Bürgermeister.

Gleichwohl ist er seinen Wurzeln nicht allein deshalb treu geblieben, weil er 26 Jahre lang bis zum Ende des Unternehmens bei der International Harvester Company (IHC) gearbeitet hat. Seit 40 Jahren steuert der leidenschaftliche Fan von Traktor-Oldtimern nämlich einen solchen beim Neusser Kappessonntagszug. Der "Maxxum" von IHC-Nachfolger Case ist das letzte dort vom Band gelaufene Fahrzeug. Auch beim Düsseldorfer Rosenmontagszug ist Möhlen seit vier Jahrzehnten als Traktorfahrer unterwegs. Zudem ist er Gründungsmitglied des Technischen Hilfswerks in Neuss. Den dortigen Schützenlust-Zug "Juut drauf 84" hat er gleichfalls mitgegründet und gehört ihm als passives Mitglied nach wie vor an. Auch am Gillbach ist er Karnevalist und Schütze zugleich. Bei der Karnevalsgesellschaft "Rut-Wieß" agiert er seit langem als Pressesprecher. Er ist zudem Senator der KG. In vorderster Reihe aktiv ist Peter-Josef Möhlen beim St. Maternus-Bürgerschützenverein, dessen Präsident er seit gut einem Jahrzehnt ist.

Als Nachfolger Möhlens im Rat hat im Oktober Martin Drees sein Mandat angetreten. Was bei der CDU erhebliche Unruhe ausgelöst hat, steht der Ex-Parteichef der Union doch im Verdacht, womöglich bald den früheren Christdemokraten Stephan Kunz und Gerhard Heyner in die FDP zu folgen. Peter-Josef Möhlen kennt die Diskussion: "Ich habe nun einmal eine persönliche Entscheidung getroffen", sagt er angesichts seines Mandatsverzichts.

Martin Drees war gestern für eine Stellungnahme von unserer Redaktion nicht zu erreichen.

(NGZ)
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