Rommerskirchen Müllgebühren sinken um acht Prozent

Rommerskirchen · Die Gemeindeverwaltung empfiehlt eine leichte Reduzierung der Grundgebühren. Die Politik berät heute.

Alles wird teurer? Nicht unbedingt. Wenn sich heute Abend (17.30 Uhr, Ratssaal) die Mitglieder des Rommerskirchener Haupt- und Finanzausschusses zu ihrer nächsten Sitzung treffen, liegt ihnen ein Beratungspapier der Gemeindeverwaltung zur Abfallentsorgung vor. Und aus der Unterlage ist abzulesen, dass die Verwaltung eine Senkung der Müllgebühren für das kommende Jahr für vertretbar hält. Die Rede ist von einer um circa acht Prozent niedrigeren Grundgebühr.

Rommerskirchens zuständiger Dezernent Hans-Josef Schneider erläuterte gegenüber unserer Redaktion die Hintergründe: "Ausschlaggebend für die Gebührensenkung in der Gemeinde Rommerskirchen ist die Reduzierung der Kosten beim Rhein-Kreis Neuss infolge der planmäßigen Neuausschreibung (der Abfallentsorgung, Die Red.). Zudem erhalten die Kommunen weiterhin durch die Altpapierverwertung eine Vergütung, die dem Gebührenzahler zugute kommt." Die Papiersammlung werde von den Bürgern gut angenommen, so dass die Müllmengen stabil seien. Und: Das vor Jahren in Rommerskirchen eingeführte Müllbehälteridentifikationssystem, das zu mehr Gebührengerechtigkeit beitragen sollte, hat laut Schneider ebenfalls positive Auswirkungen.

Konkret hat die Gemeindeverwaltung folgenden Müllgebührenbedarf für 2017 errechnet (Gefäßgrundkosten im Jahr): 81 Euro für eine 60-Liter-Tonne (derzeit 87,61 Euro), 115 Euro für ein 90-Liter-Gefäß (125,06 Euro), 150 Euro für einen 120-Liter-Behälter (163,50 Euro). Ein 240-Liter-Behälter soll künftig nur noch mit 280 Euro statt mit 307,98 Euro zu Buche schlagen. Die größten Gefäße mit einem Fassungsvermögen von 1100 Litern, die aktuell 1395,50 Euro Grundgebühr im Jahr kosten, würden um 125,50 Euro billiger (1270 Euro).

Konstant bleiben sollen die Kosten pro Entleerung der Mülltonnen bzw. großen Abfallbehälter: Für den 60-Liter-Eimer fallen zurzeit und voraussichtlich auch im nächsten Jahr 1,75 Euro an, eine Leerung der 90-Liter-Tonne kostet 2,62 Euro, beim 120-Liter-Gefäß sind es 3,50 Euro. Für jede Leerung des 240-Liter-Behälters werden 6,99 Euro fällig, beim 1100 Liter fassenden Behälter sind es 32,04 Euro. Nach den Vorstellungen von Bürgermeister Martin Mertens soll weiterhin eine "Vorausleistung" für 25 Entleerungen von der Gemeinde erhoben werden, die dann im Folgejahr "spitz", also genau, abgerechnet werden soll.

Die Politik soll auch über die Abfuhrkosten des "Grauen Abfallsacks" entscheiden. Vorschlag der Gemeindeverwaltung: 4,05 Euro pro Sack. Wer eine zusätzliche Biotonne haben möchte, soll dafür 54 Euro (120-Liter-Tonne) bzw. 92 Euro (240-Liter-Gefäß) im Jahr bezahlen.

Dezernent Hans-Josef Schneider stellt den Rommerskirchenern weiterhin eine erfreuliche Müllgebühren-Entwicklung in Aussicht - sofern die Bürger ihren Teil dazu beitragen. "Wenn auch in Zukunft jedem daran gelegen ist, die Müllmengen im Kleinen zu reduzieren und somit die Gesamtmenge stabil zu halten, werden auch in den nächsten Jahren die Gebühren nahezu konstant gehalten werden können", glaubt Schneider. Nicht zu vergessen seien jedoch die allgemeinen Kostensteigerungen, die auch auf die Gebührenkalkulation durchschlagen würden.

Insgesamt geht die Entwicklung in Rommerskirchen bei den Müllgebühren schon seit längerer Zeit in eine Richtung, die die Bürger entlastet. 2012 war schon einmal eine Reduzierung der Grundgebühr beschlossen worden; seitdem konnten die Müllgebühren stabil gehalten werden. Ärgerlich: Die Beseitigung von wildem Müll kostete die Gemeinde im Jahr 2015 10.386 Euro. Allerdings hatte die mit noch mehr gerechnet und den Haushaltsansatz für diesen Posten mit 13.000 Euro angesetzt. Wie gesagt: Es muss nicht immer alles teurer werden.

(NGZ)
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