Rommerskirchen Neue Ortsumgehung soll 2019 fertig sein

Rommerskirchen · Weniger Lärm, mehr Sicherheit für Sinsteden: In zwei Jahren sollen statt bisher rund 13.500 Kraftfahrzeugen täglich nur noch etwa 700 durch das Dorf rollen - dank der Trasse B 59n, für die gestern offiziell der erste Spatenstich erfolgte.

 NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (Mitte) gestern in Sinsteden mit (v.l.) Hans-Jürgen Petrauschke, Albert Glöckner, Elfriede Sauerwein-Braksiek, Martin Mertens, Hermann Gröhe und Rainer Thiel.

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (Mitte) gestern in Sinsteden mit (v.l.) Hans-Jürgen Petrauschke, Albert Glöckner, Elfriede Sauerwein-Braksiek, Martin Mertens, Hermann Gröhe und Rainer Thiel.

Foto: Lothar Berns

Glücksrad und Veranstaltungszelt mit Band, kühle Getränke und Imbiss, Politiker aus Bund, Land, Kreis und Gemeinde, dazu zahlreiche interessierte Bürger: Es war richtig was los gestern Mittag in der ansonsten beschaulichen Umgebung am Sinstedener Meisenfußfall. Und Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, fasste zusammen, was wohl viele dachten, nicht nur wegen des herrlichen Sonnenwetters: "Das ist heute ein wunderbarer Tag für diese Gemeinde." Und ganz besonders für die etwa 600 Einwohner von Sinsteden. Denn mit dem offiziell ersten Spatenstich für die neue Ortsumgehung B 59n, der in Anwesenheit von Landesverkehrsminister Michael Groschek erfolgte, begann die Erfüllung des lang gehegten Wunsches nach mehr Ruhe und weniger Unfallgefahren im Dorf. "Die neue Straße wird die Verkehrssicherheit in Sinsteden erhöhen, vor allem für Radfahrer und Fußgänger", urteilte Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek.

"2019 hat das Leben in Sinsteden mehr Qualität. In der ersten Nacht nach der Fertigstellung wird den Menschen hier etwas fehlen", prognostizierte Staatssekretär Bomba und fügte scherzend hinzu: "Und ich hoffe, das wird nicht der Ehepartner neben Ihnen im Bett sein." Gemeint war vielmehr die Geräuschkulisse, die die Sinstedener plagt. 13.500 Kraftfahrzeuge rauschen derzeit im Schnitt täglich durch den Ort, in zwei Jahren sollen es nur noch etwa 700 sein. In die gut zwei Kilometer lange Umfahrungsstrecke, die etwa parallel zur Grevenbroicher Straße um Sinsteden herumführt, werden vom Bund mehr als 9,4 Millionen Euro investiert. Darin enthalten ist der Bau einer Brücke Am Meisenfußfall, die die Verbindung zwischen Sinsteden und dem Meisenhof sichert und deren Errichtung vor den eigentlichen Straßenbauarbeiten geplant ist. Zudem werden auf einer Länge von mehr als 700 Metern drei Lärmschutzwälle mit einer Höhe von jeweils drei Metern errichtet. Minister Groschek hob auch die Berücksichtigung des Umweltaspektes hervor. "Für die neue Straße brauchen wir 8,4 Hektar Land, die Ausgleichsfläche umfasst mehr als sieben Hektar."

Bürgermeister Martin Mertens ließ unterdessen die lange Vorgeschichte der B 59n Revue passieren. Schon in den 1980er Jahren sei die Hoffnung auf eine Umgehungsstraße gekeimt, doch erst im Jahr 2000 hätten der damalige Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig, Mertens' Amtsvorgänger Albert Glöckner und der Gemeinderat das Projekt wieder ans Laufen gebracht. Bis 2009 war das erste Teilstück, die Umfahrung von Rommerskirchen, fertig. Doch dann seien weitere acht Jahre vergangen, bis nun endlich auch mit der Umsetzung in Sinsteden begonnen werde.

"Der Erfolg hat bekanntlich viele Väter", sagte Mertens und dankte besonders dem SPD-Landtagsabgeordneten Rainer Thiel, dem CDU-Bundestagsabgeordneten und Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sowie NRW-Verkehrsminister Michael Groschek für ihre Unterstützung.

(NGZ)
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