Grevenbroicher Straße in Rommerskirchen Neuer Dorfmittelpunkt am Kulturzentrum
Rommerskirchen · Der Rückbau der Grevenbroicher Straße wird mit Beteiligung der Anwohner geplant. Ende April wird ein Ingenieurbüro beauftragt.
2019 soll das zweite Teilstück der Umgehungsstraße B 59n fertig sein. Ist das Teilstück dann offiziell eröffnet, kann die Ortsdurchfahrt im Bereich der Grevenbroicher Straße zur gemeindeeigenen Straße herabgestuft werden. Von den Anwohnern heiß ersehnt: Der tägliche Durchgangsverkehr soll dann von bislang durchschnittlich 13.500 Fahrzeugen auf nur noch 700 am Tag reduziert werden. Mit der Herabstufung der Grevenbroicher Straße einher gehen soll deren Umgestaltung.
Voraussichtlich wird der Rat nach Auskunft von Bürgermeister Martin Mertens schon Ende April den Auftrag für die Planung an ein Ingenieurbüro vergeben. In die endgültige Gestaltung der Pläne sollen die Bürger mit einbezogen werden, kündigt Mertens an. Beim Umbau der Grevenbroicher Straßen sollen "nicht dieselben Fehler gemacht werden wie bei der Venloer Straße", betont er.
Voraussichtlich Ende 2019 soll die Planung endgültig mit den Anwohnern abgestimmt werden. Im Januar oder Februar 2019 rechnet Mertens bereits mit einem ersten Planentwurf des Ingenieurbüros, wobei dann bereits "eigene Ideen" der Anwohner einfließen sollen. Keinen Zweifel lässt er daran, dass ein Rückbau der Ortsdurchfahrt mit einer Verschönerung der Straße verbunden sein soll.
"Sinsteden im Wandel" hatte die UWG jetzt treffend ein Bürgergespräch in der Alten Schule betitelt, bei dem es um die Zukunft des Orts ging, den UWG-Vertreter Carlos Ximenez-Carillo als "Perle" würdigte, die es zu schützen gelte. Ein Schwerpunkt des Treffen war die Gestaltung der "neuen" Grevenbroicher Straße, deren zwangsläufig bislang ortstrennender Charakter soweit wie möglich geändert werden soll. Dazu dienen soll etwa ein Ortsmittelpunkt, der durchaus eine Art "Dorfplatz" bilden könnte. Einkaufsmöglichkeiten - etwa in einer Bäckerei, einem Café oder einem Kiosk - stehen auf der Wunschliste der Bürger ziemlich weit oben.
Gleiches gilt für ein verbessertes ÖPNV-Angebot, vor allem an den Wochenenden. Mertens brachte einen im Halbstundentakt in Richtung Bahnhof verkehrenden Ortsbus ins Gespräch. "Dies könnte aus Sinsteden einen unheimlich attraktiven Wohnort machen", betonte er. Von den Sinstedenern gewünscht werden auch innerörtliche Baumöglichkeiten für ihre Kinder.
Die Frage "Was ist die Mitte?" warf Ximenez-Carillo auch in einem anderen Zusammenhang als dem Dorfmittelpunkt auf. Ein Dorn im Auge ist ihm jedenfalls ein zunehmendes Sammelsurium verschiedenster Baustile, die aus der bebauten Fläche einen regelrechten "Flickenteppich" machten. Martin Mertens zufolge ließen sich etwaige Auswüchse durch die Bebauungspläne verhindern. Gleichwohl will er es bei der bisherigen "liberalen Handhabung" belassen: "Wir sollten nicht alles überregulieren."