Rommerskirchen Neuer Naturwanderweg am Gillbach

Rommerskirchen · Der Freizeitwert der Gemeinde soll weiter erhöht werden. Rhein-Kreis plant auch eine Treppe am Bahndamm.

 Um den Freizeitwert weiter zu erhöhen, entsteht entlang des vom Erftverband renaturierten Gillbachs ein Naturwanderweg. Vom Bahndamm hinab in Richtung zum Weg bei Gut Alshof soll auch eine Treppe führen.

Um den Freizeitwert weiter zu erhöhen, entsteht entlang des vom Erftverband renaturierten Gillbachs ein Naturwanderweg. Vom Bahndamm hinab in Richtung zum Weg bei Gut Alshof soll auch eine Treppe führen.

Foto: Linda Hammer

Der Erftverband renaturiert den Gillbach und die Gemeinde legt entlang seines neu gestalteten Verlaufs einen Wanderweg an: Auf diese knappe Formel lässt sich eine Kooperation bringen, die vor mehr als einem Jahrzehnt mit dem "Entwicklungskonzept Gillbachaue" begann. Die Zielsetzung beschrieb die beim Erftverband unter anderem für die Renaturierung zuständige Ingenieurin Martina Jüttner bereits vor einigen Jahren so: Der Erftverband sei bestrebt, dem Gillbach möglichst seine "unbegradigte" Gestalt wiederzugeben und ihn unverändert zu lassen, wie es die historische Tranchot-Karte aus dem 19. Jahrhundert zeige.

Vor gut einem Jahr hat der Erftverband das Teilstück zwischen Strategischem Bahndamm und Gut Alshof in Evinghoven neu gestaltet. Auch dort führt inzwischen ein Weg am Ufer entlang, der von Fußgängern gut nutzbar ist. Was Bürgermeister Martin Mertens nicht allein deshalb besonders freut, weil er aus Evinghoven stammt. "Es war 2011 der erste Antrag, den ich als neuer SPD-Fraktionsvorsitzender gestellt habe", erinnert sich der seit Ende Juni amtierende Bürgermeister. Die SPD hatte im Sommer 2011 ein Konzept für einen solchen Wanderweg beantragt, der perspektivisch einmal komplett entlang des mehr als 20 Kilometer langen Gillbachs führen sollte. Dass der Antrag einstimmig angenommen wurde, änderte nichts daran, dass es danach noch einen "Copyright"-Streit gab: Während die CDU auf einen gleichlautenden Beschluss verwies, der 2007 auf ihre Initiative hin gefasst wurde, konnte die SPD nachweisen, ihrerseits schon in den frühen 1980-er Jahren für einen Wanderweg eingetreten zu sein. Zumindest zeigte der Disput vor einigen Jahren, dass der Naturwanderweg zu den unumstrittensten Projekten der Kommunalpolitik zählt.

Was das Teilstück zwischen Gut Alshof und dem Bahndamm angeht, will sich laut Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert auch der Rhein-Kreis Neuss engagieren. "Der Kreis beabsichtigt an deser Stelle des strategischen Bahndamms den Bau einer Treppe", verrät Reimert. Über diese Treppe sollen Spaziergänger und Wanderer künftig den Weg bis zu den Gillbachbrücken bei Gut Alshof oder "Am Bollert" benutzen können. Auch über einen möglichen Anschluss hat Rudolf Reimert nachgedacht: "Zwischen Evinghoven und Widdeshoven könnte ein vorhandener Weg so aufgearbeitet werden, dass er als Wanderweg nutzbar ist."

Damit nicht genug: Auch eine weitere Verlängerung wird ernsthaft in Betracht gezogen. Dass die Gemeinde sich dort bereits eine Teilfläche gesichert hat, zeigt, dass ein Weg zwischen Widdeshoven und Ramrath mittelfristig keine Utopie ist. Deutlich macht die bisherige Realisierung der Gillbach-Renaturierung jedoch auch, dass es sich dabei buchstäblich um ein Jahrhundert-Projekt handelt. Der Bach ist etwa 28 Kilometer lang und renaturiert worden ist er bislang auf einer Strecke von nicht ganz vier Kilometern.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort